Theater an der Ruhr: Interkulturelle Premiere mit EcoNOmania

Deutsch-Türkisches Theater in Mülheim. Mit „EcoNOmannia“ bringen das Theater an der Ruhr und Kumbaraci 50 aus Istanbul erstmalig ein zweisprachiges Stück auf die Bühne an der Ruhr. | Foto: Köhring
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  • Deutsch-Türkisches Theater in Mülheim. Mit „EcoNOmannia“ bringen das Theater an der Ruhr und Kumbaraci 50 aus Istanbul erstmalig ein zweisprachiges Stück auf die Bühne an der Ruhr.
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Eine Premiere der besonderen Art bieten das Theater an der Ruhr und die Istanbuler Theatergruppe Kumbaraci50. Mit „EcoNOmania“ wird erstmals ein interkulturelles, zweisprachiges Stück aufgeführt. Kurz vor der Premiere sprach die Mülheimer Woche mit Kumbaraci50-Leiter Yigit Sertdemir und Tarek Khoury, Pressesprecher des Theaters an der Ruhr.

Auf was für eine Produktion können sich die Mülheimer freuen?
Tarek Khoury: „‚EcoNOmania‘ ist ein gemeinsam entwickeltes Stück des Theater an der Ruhr und der Istanbuler Theatergruppe Kumbaraci50 in deutscher und türkischer Sprache. Es handelt sich also um etwas, das häufig mit dem Begriff „Interkulturalität“ verschlagwortet wird. Gezeigt wird eine Welt von morgen, die in ihrem Abfall versunken und in der Sprache abgestorben ist.
Die Macht ist unsichtbar geworden und ins Riesenhafte angewachsen. Bezüge zur heutigen ökonomisierten Gesellschaft mit einflussreichen Lobbygruppen, insbesondere aber auch zur aktuellen Türkei, werden deutlich. Dargestellt wird das alles auf sehr groteske Weise, man muss viel schmunzeln und auch lachen.
Die Zweisprachigkeit ist dabei so in die Inszenierung integriert, dass alles von Deutschen als auch von Türken verstanden wird – und zwar ohne Untertitel oder Ähnliches.“

Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit den Kollegen aus Mülheim?
Yiğit Sertdemir: „Ich habe Roberto Ciulli vor zwei Jahren in Istanbul kennengelernt, als er einen Workshop leitete. Mich interessierte die künstlerische Arbeit der Mülheimer, daher habe ich immer deren Gastspiele in Istanbul besucht. Irgendwann beschlossen wir, eine Koproduktion in deutscher und türkischer Sprache zu realisieren.“

"Mich interessierte die künstlerische Arbeit der Mülheimer und irgendwann haben wir die Kooperation beschlossen." Yigit Sertdemir, Kumbaraci50

Was macht die Zusammenarbeit mit den Kollegen aus Istanbul aus?
T.K.: „Direkter Austausch mit den Kulturen der Welt war von Anfang an ein zentraler Aspekt für die künstlerische Arbeit und das Selbstverständnis des Theater an der Ruhr. Wir waren das erste Theater aus Deutschland, das in der Türkei gastierte, und haben auch als erste türkische Ensembles in den deutschsprachigen Raum eingeladen. Mit den Kollegen von Kumbaraci50 besteht schon seit einiger Zeit ein enger Austausch, aus dem sich naturgemäß auch persönliche Freundschaften ergeben haben. Ein gewisses Maß an geteilten Ansichten und verbindenden Ideen ist bei solch einem Projekt natürlich Voraussetzung.“

Was verbirgt sich hinter „EcoNOmania“?
Y.S.: „Der Titel spielt auf eine wahnhaft ökonomisierte Gesellschaftsordnung an.“

"Die Zusammenarbeit war sehr fruchtbar und alle Beteiligten haben einiges dazugelernt." Tarek Khoury, Pressesprecher Theater an der Ruhr

Kann sich die Zusammenarbeit für die Zukunft noch weiter intensivieren?
TK: „Die Zusammenarbeit war sehr fruchtbar und alle Beteiligten haben sicherlich einiges dazugelernt. Nun steht erst einmal die Premiere von EcoNOmania nächste Woche im Fokus, aber eine intensivierte Zusammenarbeit ist immer denkbar.“

Was verbindet, was unterscheidet Kumbaraci50 vom Theater an der Ruhr?
Y.S.: „Der künstlerische Ansatz und das strukturelle Konzept des Theater an der Ruhr haben mich, wie gesagt, sehr interessiert. Das hat auch meine Arbeit als Direktor von Kumbaraci50 mitgeprägt. Die gemeinsame Produktion hat nun zu einem weiteren fruchtbaren Austausch geführt.“

Mehr zum Thema:
Mehr über das Theater an der Ruhr finden Sie hier.

Deutsch-Türkisches Theater in Mülheim. Mit „EcoNOmannia“ bringen das Theater an der Ruhr und Kumbaraci 50 aus Istanbul erstmalig ein zweisprachiges Stück auf die Bühne an der Ruhr. | Foto: Köhring
Regisseur von Kubaraci50, Yigit Sertdemir. | Foto: Erhan Yürük
Autor:

Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr

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