"Nein" zur GHS Bruchstraße

Das Viererbündnis aus CDU, Grüne, MBI und FDP appeliert an die Bürger: "Stimmen Sie mit 'Nein!'" | Foto: PR-Foto Köhring/PK
  • Das Viererbündnis aus CDU, Grüne, MBI und FDP appeliert an die Bürger: "Stimmen Sie mit 'Nein!'"
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Einzig eine richtige Antwort auf die Frage nach dem Erhalt der Hauptschule Bruchstraße gibt es für das politische Vierbündnis aus CDU, Grüne, MBI und FDP: Nein!

„Wer wirklich ehrlich zu sich ist, wird gegen den Erhalt der Hauptschule stimmen“, appelliert Tim Giesbert, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, an die Mülheimer Bürger. Gründe gegen den Erhalt der weiterführenden Schule, konkret der Hauptschule Bruchstraße, gäbe es viele. Dies hätten nicht zuletzt die Ergebnisse des Bildungsentwicklungsplanes gezeigt, der 2011 vom Rat der Stadt verabschiedet wurde und die Zukunftsfähigkeit der Schule untersuchen sollte.
Sollten sich Mülheims Bürger für den Erhalt der Hauptschule an der Bruchstraße entscheiden, hätte das weitreichende Konsequenzen für alle zur Folge, ist sich das Viererbündnis sicher. Denn: Weil der Bürgerentscheid zwei Jahre lang bindend ist, müsste weiter in den Standort investiert werden. Die SPD könne aber nie sagen, wie. „Die Finanzierung steht auf tönernen Füßen. Statt sich für gesamt Mülheim einzusetzen, hat Stadtkämmerer Uwe Bonan kreativ gewirtschaftet, um die nötigen sechs Millionen Euro für eine Sanierung zusammenzukratzen“, sagt Peter Beitz, Fraktionsvorsitzender der FDP. Lothar Reinhard, Fraktionssprecher der Mülheimer Bürgerinitiativen (MBI), ergänzt: „Das Geld gibt es aber nicht.“ Besser wäre außerdem, das Geld, das in die Hauptschule gesteckt werden müsste, in Schulen zu investieren, die - auch laut Bildungsentwicklungsplan - wirklich zukunftsfähig wären. „Egoistisch“ findet Reinhard das Verhalten von Schule und Bündnis: „In Eppinghofen kämpft die Schule für sich allein, ohne andere zu berücksichtigen.“
Ebenfalls fraglich bleibt für das Viererbündnis, wie die Bedingungen erfüllt werden könnten, die bei Erhalt an die Schule gestellt würden. So scheint eine dauerhafte Zweizügigkeit nicht möglich. Weil von der Schulleitung jeden Tag andere Zahlen kämen, bemängelt Michels, sind genaue Angaben zu den Anmeldungen jedoch unbekannt. „Ob 15 oder 16 ist egal, solang weniger als 20 Anmeldungen vorliegen, ist die Schule nicht zukunftsfähig“, bekräftigt Reinhard. Zudem stammten nur vier, vielleicht sechs zukünftige Schüler aus dem Stadtteil Eppinghofen, meist entschieden sich die Eltern also gegen die Schule im eigenen Stadtteil. Insofern könne auch nicht behauptet werden, mit dem Aus der Hauptschule drohe der Untergang Eppinghofens. Dies sei nur ein „schlimmes Argument“ der Befürworter, wieder einmal würde der Stadtteil schlecht geredet. „Es stellt sich im übrigen die Frage, ob angesichts eines über 90-prozentigen Anteils von Schülern mit Migrationshintergrund überhaupt erfolgreich Integration erreicht werden kann, oder ob es an der Schule nicht eher zu einer Ghettobildung kommt“, heißt im Newsletter der CDU. Bessere Arbeit würde da das geplante frühkindliche Förderzentrum leisten, glaubt Inge Göricke, schulpolitische Sprecherin der Grünen.
Zu guter Letzt „frech“ findet Lothar Reinhard, die Schüler an der Hauptschule aufzuhetzen. Wenn es hieße „Nehmt uns unsere Schule nicht weg!“ sei das faktisch falsch. „Schüler, die jetzt noch die Schule besuchen, werden auch bis zum Ende unterrichtet. Die Klassen laufen einfach aus“, erklärt er. Natürlich würde die Schule nicht von heute auf morgen geschlossen. Aber: „Die Zahlen an den Hauptschulen sind landesweit rückläufig“, ergänzt Giesbert. Das wäre nicht zuletzt ein Problem der Demographie, meint Wolfgang Michels, Fraktionsvorsitzender der CDU. Und mache ein zweite Hauptschule unnötig.

Autor:

Lisa Peltzer aus Oberhausen

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