„Einmal Mülheimer Bergbau und zurück“ - Arbeitsgemeinschaft stellt neue bergbauhistorische Stadtrundfahrt in Mülheim vor

Schlägel und Eisen - das Symbol des Bergbaus an der ehemaligen Markenkontrolle der Zeche Rosenblumendelle
  • Schlägel und Eisen - das Symbol des Bergbaus an der ehemaligen Markenkontrolle der Zeche Rosenblumendelle
  • hochgeladen von Lars van den Berg

Vor 47 Jahren ging die Geschichte des Bergbaus in Mülheim an der Ruhr zu Ende und nur wenig ist heute noch davon zu sehen. Der Mülheimer Bergbauverein erinnert in diesem Jahr erstmals mit einer neuen Tour an die Bergbaugeschichte in der Stadt.

Es war am 29.07.1966, als in Mülheim mit der Stilllegung der letzten Mülheimer Zeche „Rosenblumendelle“ die Geschichte des Bergbaus in der Stadt nach mehreren Jahrhunderten zu Ende ging. 47 Jahre danach erinnert nur noch sehr wenig an diesen für die Stadtgeschichte so prägenden Industriezweig, und das, obwohl der Mülheimer Bergbau einst durchaus bedeutend war. Im Jahre 1898 zum Beispiel legten u.a. Hugo Stinnes und August Thyssen mit der Gründung des „Mülheimer Bergwerks-Vereins“ den Grundstein für eines der größten und bedeutendsten Unternehmen der deutschen Montanindustrie. Doch auch schon früher hatte der Bergbau in der Stadt große Bedeutung. So galt die Zeche „Sellerbeck“, deren Förderanlagen unter anderem in den Stadtteilen Eppinghofen, Mellinghofen und Dümpten lagen, im Jahr 1840 als größte Zeche im Ruhrrevier. Auf der Zeche „Wiesche“ wurde 1861 die erste Brikettfabrik des Ruhrgebietes in Betrieb genommen. Und auch wer mit dem Zug von Mülheim nach Essen fährt, wandelt ein Stück auf bergbaulichen Spuren, denn ein Teil der heutigen Eisenbahnstrecke verläuft über die Trasse der früheren „Sellerbecker Pferdebahn“, mit der die Kohle von den Zechen zur Ruhr befördert wurde.

"Einmal Mülheimer Bergbau und zurück...!" am 25.08.2013

In diesem Jahr stellt die „Arbeitsgemeinschaft Mülheimer Bergbau“ nun eine neue Tour aus dem jährlichen Exkursionsprogramm des Vereins vor. „Einmal Mülheimer Bergbau und zurück“ lautet der Titel einer bergbauhistorischen Stadtrundfahrt, die der Verein am 25.08.2013 erstmals anbietet. Mit dem Bus geht die Fahrt u.a. durch Heißen, Winkhausen und Dümpten zu ehemaligen Bergbaustandorten. Unterwegs erfahren die Teilnehmer Interessantes aus der Geschichte einstiger Mülheimer Zechen und können sich anhand von historischen Fotos und Karten im wahrsten Sinne des Wortes ein Bild von der Mülheimer Bergbaugeschichte und dem damaligen Stadtbild machen.

Führung über die Zeche Rosenblumendelle am 11.08.2013

Zwei Wochen zuvor lädt der Verein bereits zu einer Führung über die ehemalige Zeche „Rosenblumendelle“ ein. Wie jedes Jahr zum Jahrestag der Stilllegung bietet die „Arbeitsgemeinschaft Mülheimer Bergbau“ die Führung „Auf den Spuren der Kumpel…!“ an, bei der sich die Teilnehmer mit einem Mülheimer Bergbauhistoriker auf eine Zeitreise durch die Geschichte der letzteren Mülheimer Zeche begeben. Während der Führung führt der Weg von der Zechensiedlung über die Markenkontrolle und die Waschkaue bis zum Schacht. Was ist die Graukaue? Was macht man in der Lampenstube? Wie schwer ist eine Seilscheibe? Was ist das Abpfeifen und wie war der Weg des Bergmanns zum Schacht? Dies und mehr wird den Teilnehmern während des Rundganges anhand von Fotos, Plänen, den erhaltenen Zechengebäuden und Original-Bergbauexponaten erklärt.

Und wer dann noch mehr Lust auf Bergbau hat, der kann am 19.10.2013 mit Original-Bergbaugrubenlampe ausgestattet an der Haldennachtwanderung „Wenn es Nacht wird im Revier…!“ in Oberhausen-Königshardt teilnehmen oder am 09.11.2013 als „Bergmann für einen Tag…!“ eine Führung im Trainingsbergwerk Recklinghausen erleben.

Wer sich mit dem Verein auf Spurensuche begeben möchte, der findet auf der Website des Vereins unter www.bergbauverein.de weitere Informationen zu allen Führungen des Vereins, den Treffpunkten und zur Anmeldung. Telefonisch steht ein Ansprechpartner des Vereins unter der Tel.-Nr. 0157 / 77 24 64 83 (wochentags 18.30 – 21.00 h, Sa+So 15.00 – 18.00 h) für Fragen und Anmeldungen zur Verfügung.

Der Vergangenheit eine Zukunft geben

Die „Arbeitsgemeinschaft Mülheimer Bergbau“ ist ein Projekt innerhalb des „Initiativkreises Bergbau und Kokereiwesen e.V.“, der sich unter dem Motto „Der Vergangenheit eine Zukunft geben“ schon seit vielen Jahren intensiv mit der Geschichte des Steinkohlenbergbaus in Mülheim an der Ruhr befasst. Zur ehrenamtlichen Vereinsarbeit gehört sowohl die Dokumentation und Aufarbeitung der Historie, als auch die Vorstellung der Forschungsergebnisse in Form von Ausstellungen und der aktive Erhalt montanhistorischer Relikte. Das vereinseigene Projekt „MonTour“ (Montanindustrielle Touren im Ruhrgebiet) rundet die Arbeit des Vereins mit wechselnden Führungen und Exkursionen rund um das Thema „Bergbau“ ab.

Autor:

Lars van den Berg aus Mülheim an der Ruhr

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.