Frage der Woche: Brauchen wir eine Political Correctness?

Political Correctness: Was dürfen wir sagen, was nicht? | Foto: By Aleece Germano (Flickr: Embarrassment) [CC BY-SA 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)],
  • Political Correctness: Was dürfen wir sagen, was nicht?
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Immer wieder lesen wir: Political Correctness gehört abgeschafft. Dass man durch Sprachtabus nur die Gegenreaktion bewirke und den Rechtspopulisten in die Karten spiele, sagen die einen. Andere sprechen sogar vom "Sprachdiktat" und "Meinungsdiktatur".

Andere Stimmen halten dagegen: Dass Frauen wählen, Fußball spielen und arbeiten dürfen, habe auch mit PC zu tun. Gleiches gelte für die Rechte von Schwarzen, Homosexuellen und unzähliger weiterer Minderheiten, die nach wie vor in unserer Gesellschaft diskriminiert werden. Schlägt man im Duden nach, so wird Political Correctness definiert als

"Einstellung, die alle Ausdrucksweisen und Handlungen ablehnt, durch die jemand aufgrund seiner ethnischen Herkunft, seines Geschlechts, seiner Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Schicht, seiner körperlichen oder geistigen Behinderung oder sexuellen Neigung diskriminiert wird." (Quelle)

Die Macht der Political Correctness 

Das klingt erstmal nicht nach "Meinungsdiktatur". Natürlich darf man, rechtlich gesehen, nach wie vor Begriffe benutzen, die politisch nicht korrekt sind. Hochrangige Politiker machen es vor, so wie Günter Oettinger mit seinem "Schlitzaugen"-Eklat und Joachim Hermann, der Roberto Blanco als "wunderbaren Neger" bezeichnete. Man darf sich der Political Correctness also einerseits entziehen, allerdings auf die Gefahr hin, sich ins gesellschaftliche Aus zu befördern, so wie es auch das Schicksal der Romanfigur Nathan Zuckerman in Der menschliche Makel ist. Der Professor Zuckerman bezeichnet zwei abwesende Studierende als "dunkle Gestalten", die anscheinend das Licht des Seminarraumes scheuen, ohne zu wissen, dass die Betreffenden schwarz sind. Wenig später gibt er seine Professur unter Druck auf.

Die Fragen der Woche lauten also: Brauchen wir im Jahr 2017 eine Political Correctness oder nicht? Warum? Wo begegnet euch PC, wo achtet ihr selbst auf eine entsprechende Sprache? Wir sind gespannt auf eure Kommentare.

Hintergrund: die Frage der Woche
Einmal in der Woche stellen wir an die gesamte Lokalkompass-Community die Frage der Woche. Denn wir interessieren uns für Euer Wissen, Eure Meinungen, Eure Fantasie. Lasst uns Erfahrungen und Erkenntnisse austauschen - und beim Plausch darüber ein wenig Spaß haben - los geht's!

 

Autor:

Lokalkompass .de aus Essen-Süd

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