Auszeichnung: L 685 zwischen Arnsberg und Sundern gehört zu den „Schlechtesten Landesstraßen“

Zeichnen gemeinsam die L 685 über den Ochsenkopf aus: v. l. IHK-Verkehrsausschuss-Vorsitzender Hubertus Gössling, IHK-Hauptgeschäftsführerin Dr. Ilona Lange, IHK-Geschäftsbereichsleiter Thomas Frye sowie Katharina Grothe, Beigeordnete der Stadt Sundern und Julia Wagener, Wirtschaftsförderin der Stadt Sundern. | Foto: IHK
  • Zeichnen gemeinsam die L 685 über den Ochsenkopf aus: v. l. IHK-Verkehrsausschuss-Vorsitzender Hubertus Gössling, IHK-Hauptgeschäftsführerin Dr. Ilona Lange, IHK-Geschäftsbereichsleiter Thomas Frye sowie Katharina Grothe, Beigeordnete der Stadt Sundern und Julia Wagener, Wirtschaftsförderin der Stadt Sundern.
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Die IHK Arnsberg hat drei Landesstraßen exemplarisch als schlechteste Landesstraßen in der Region Hellweg-Sauerland ausgezeichnet. Mit ihrer Aktion weist die IHK darauf hin, dass zu wenig Geld in den Erhalt der Straßen fließt. Bei den diesmal Ausgewählten handelt es sich um die L 740 zwischen Medebach und Winterberg, die L 685 über den Ochsenkopf zwischen Sundern und Arnsberg und die L 670 zwischen Welver-Dinker und Soest.

„Die Landesstraßen sind die Lebensadern unserer Region. Wir erleben sie aber gleichzeitig als die vernachlässigten Straßen im Netz von Bundes-, Landes- und Kreisstraßen“, erklärt Hubertus Gössling, Vorsitzender des IHK-Verkehrsausschusses. Landesweit liegt der Anteil der Strecken, die im letzten Zustandsbericht mit „schlecht“ oder „sehr schlecht“ bewertet wurden, bei mehr als 50 Prozent. Im Bereich der Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift von Straßen.NRW erreicht dieser Wert sogar 60 Prozent.

"Jahrzehntelange Unterfinanzierung für den Verfall verantwortlich"

Der Arnsberger Spediteur Hubertus Gössling macht die jahrzehntelange Unterfinanzierung für den Verfall verantwortlich: „Der Bauaufwand ist im bergigen Sauerland viel höher als im flachen Münsterland oder am Rhein. Und die frostigen Winter zehren an der Bausubstanz. Vor allem das Sauerland braucht darum mehr Geld pro Kilometer für den Erhalt der Landesstraßen als andere Landesteile.“
IHK-Hauptgeschäftsführerin Dr. Ilona Lange hebt ebenfalls die Bedeutung der Straßen für die Unternehmen in der Region hervor. „Landesstraßen sind enorm wichtig für Wirtschaft und Bevölkerung. Wirtschaft bedeutet gleichermaßen den Transport von Gütern und von Personen, darunter zahlreichen Touristen.

NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst vor Ort

Das lässt sich am Beispiel der L 740 sehr gut nachvollziehen“, verdeutlicht Lange. Medebach ist die einzige Stadt im IHK-Bezirk und eine der ganz wenigen in NRW, durch deren gesamtes Gemeindegebiet nicht eine einzige Bundesstraße verläuft. So führt die L 740 von Medebach erst zur nächstgelegenen Bundesstraße zwischen Winterberg und Niedersfeld. Damit ist sie praktisch die einzige Straße, um vom Stadtgebiet Medebach zur Autobahn A 46 zu kommen. Zur Auszeichnung der L 740 war auch NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst vor Ort. Mit Blick auf die zahlreichen Schlaglöcher stellte er fest: „Niemand würde seine Einfahrt so verkommen lassen. So sieht es aus, wenn von der Substanz gelebt wurde. Aber die Bauvorbereitungen laufen. Nächstes Jahr kann hier Baubeginn sein.“

L 685 über den Ochsenkopf eine der wichtigsten Verbindungen zwiscehn Arnsberg und Sundern

Die L 685 über den Ochsenkopf ist eine der wichtigsten Verbindungen zwischen den beiden Städten Sundern und Arnsberg. Sie verbindet nicht nur die beiden bedeutenden Wirtschaftsstandorte miteinander. Auch für die täglich über 4.200 Berufspendler zwischen den beiden Kommunen ist eine schlaglochfreie Landesstraße wichtig.
Die Wirtschafts- und Verwaltungszentren Hamm und Soest verbindet die L 670. Sie ist die direkte und kürzeste Strecke. Hier veranlasst nicht der Straßenbelag die Wirtschaft zur Klage, sondern die extrem kurvenreiche und dadurch gefährliche Streckenführung. An mehreren Stellen stehen Warnschilder, die auf die hohen Unfallzahlen hinweisen. Laut IHK wird nur der Ausbau dieser Strecke mit einer Begradigung der gefährlichen Kurven der Bedeutung dieser Verbindung gerecht.

Zu wenig Geld für Unterhalt

Die IHK kritisiert, dass seit Jahrzehnten für den Unterhalt der landesweit gut 13.000 Kilometer Landesstraßen zu wenig Geld bereitsteht. 2018 stellt das Land 160,85 Millionen Euro für den Erhalt der Landesstraßen zur Verfügung. Das sind zwar 33,35 Millionen Euro mehr als 2017. „Notwendig sind aber mindestens 200 Millionen Euro pro Jahr. Dieser Betrag soll jedoch erst 2021 erreicht werden“, gibt der Vorsitzende des IHK-Verkehrsausschusses Hubertus Gössling zu bedenken.

Autor:

Diana Ranke aus Arnsberg-Neheim

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