Buchbesprechung
Ohne Rückkehr - Juden in Arnsberg

Rolf Piorr (Hrsg.) Ohne Rückkehr Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamosc im April 19842; Klartext Verlag Essen 2021; 222 Seiten; ISBN: 978-3-8375-0333-3

Am 30. April 1942 wurden von Dortmund aus fast 800 westfälische Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg ins Ghetto der polnischen Stadt Zamosc deportiert und wenig später in den Vernichtungslagern des Ostens ermordet. In den Meldedateien der Städte und Gemeinden blieb nur der bürokratische Vermerk "nach dem Osten abgeschoben" oder "unbekannt verzogen (Evakuiert)", der die Spuren des Völkermordes beschönigen sollte.

Lange Zeit war die Deportation nach Zamosc ein Desiderat in der Geschichtsschreibung. Auch weil es keine Überlebenden gab, die vom Schicksal der Verschleppten hätten berichten können.

Dies ist Band 1 der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache Dortmund; zahlreiche Autoren steuern Beiträge dazu bei.

Das Buch entspricht demjenigen Niveau, wie wir es aus vergleichbarer Literatur für andere Orte kennen. Die Autoren beschreiben nationalsozialistisches Unrecht anhand von Ortsgeschichte, Biographien und Namenslisten. Der Textteil wird dabei durch zahlreiche Abbildungen illustriert.

Es ist immer wieder erschreckend, wie leicht und schnell sich die einheimische, nichtjüdische Bevölkerung organisiertem Massenmord zugewandt (auch i. S. v. weggeschaut) hat.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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