„Iontach“ begeisterte das Publikum im Arnsberger Bürgerbahnhof

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Das Trio Iontach war zu Gast im Arnsberger Folkclub

 
Es war zweifelsfrei ein besonderes Konzert: ein Abend, an dem sich zauberhafte Klangteppiche, musikalische Brillanz und eine sich über den ganzen Abend legende Stimmung von Harmonie und Güte zu Poesie verband, die den Gästen des Arnsberger Folkclub noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Iontach, so erklärte man sogleich, ist gälisch und bedeutet „wunderbar / hervorragend“ und bisweilen auch „eigenartig / merkwürdig“. Nach diesem Konzert waren sich die Gäste einig, der Bedeutung im erst genannten Sinne den Vorrang zu geben.

Jens Kommnick, der den Arnsbergern aus seinem Konzert in der Saison 2015/16 schon als hochkarätiger Solo-Künstler bekannt war, brachte seine aus Irland stammende Ehefrau, Siobhán Kennedy und den aus Nordengland stammenden Nick Wiseman-Ellis mit. Schon vor Beginn des Konzerts waren die Zuschauer beeindruckt, waren doch insgesamt 9 Instrumente auf der Bühne aufgebaut. Zwei Geigen, Akkordeon, Konzertina, Flöte, Bouzouki, Gitarre, Cello und Klavier. Dazu kamen noch drei ausgezeichnete, fein aufeinander abgestimmte Stimmen, die mehrfach einen a-cappella Gesang hervorbrachten, der „unter die Haut“ ging.

Obwohl alle drei Musiker auf ihren Instrumenten und singend absolute Solisten-Qualität zeigten, entstand im Zusammenspiel, das immer frisch, spontan und inspiriert anmutete, eine musikalische Harmonie, die nicht selten Zuckungen in den Tanzbeinen und zuweilen auch musikalische Tränchen hervorbrachte. Dabei wechselten Siobhán und Nick fließend zwischen Leadmelodie und verzierten Zweitstimmen, während Jens auf der Gitarre, der Bouzouki, dem Piano und einmal sogar auf dem Cello phantasievolle und zum Teil auch rhythmisch überraschende Begleitung beisteuerte. Schwungvoll, einfühlsam, feinfühlig, umfließend wären nur einige der lobenden Attribute, die dem Können und der Präsenz aller drei Künstler gleichermaßen zustehen würden.

Iontach ist noch beeindruckender, wenn man berücksichtigt, dass es das Trio in dieser Besetzung erst seit einem Jahr gibt, seitdem Nick Wisemann-Ellis zu Iontach gekommen ist. Alle drei haben sich gemeinsam musikalisch wie auch freundschaftlich auf eine neue Reise begeben, was gleich der neuen CD den Namen gegeben hat. Das Titelstück der CD „A New Journey“, bildet nun mit einem Titel von Nick namens „The Wedding Schottische“ ein Paar und wurde stolz dem Publikum vorgespielt.

Alle Stücke, seien es Medleys von Tanzmelodien, Balladen oder auch traditionelle gälische Volkslieder gewesen, gerieten zu einer musikalischen Form, die den Vergleich mit geschliffenen Diamanten nicht zu scheuen braucht.

Darüber hinaus gab es aber auch noch Höhepunkte, deren Entstehungsgeschichte und Gedankenkontext in äußerst sympathischer und liebevoller Weise von den Künstlern anmoderiert wurden.

Mit allgemeinen Entzücken und Schmunzeln quittierte das Publikum Siobhàn`s Schilderung der Reaktion einer mit Iontach befreundeten jungen Dubliner Geigerin, als sie beim ersten gemeinsamen Hören der CD realisierte, dass Iontach heimlich und mit besten Absichten eine von ihr komponierte und geliebte Melodie nunmehr arrangiert und veröffentlicht hatten.

Zu großen Ehren kam auch der inzwischen mit 78 Jahren betagte Geiger der „Dubliners“, John Sheahan. Mit zwei Geigen und Cello sowie im kunstvoll romantischen Kammerorchesterstil brachte Iontach Sheahan´s Komposition „St. Patricks Cathedral“ entzückend und graziös auf die Bühne.

Einer der magischsten Momente des Abends war aber das von Jens mit sparsamer Gitarre begleitete Lied des Isländers Svavar Knutur „Humble Hymn“. Der dreistimmige Gesang, die eindrucksvolle Melodie und die Botschaft des sehr poetischen, englischen Textes, dass „Gott unsere eigenen Fehler segnet“, verhalfen diesem Lied zu einer immensen Kraft, die letztlich durch gemeinsamen Gesang im Publikum sich Ausdruck verschaffte und den Abend emotional abrundete.

Autor:

Ronald Frank aus Arnsberg

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