Auseinandersetzungen zwischen Libanesen GRÜNE: Einseitige Strategien führen nicht zu nachhaltigen Lösungen

Auch die Arbeit der Moschee in der  II. Schnieringstrasse in Altenessen sieht es als ihre vordringliche Auffgabe, gemeinsam mit der Polizei und anderen Kräften für Ruhe im Stadtteil zu sorgen - wovon sich im letzten Winter auch die Mitglieder der Bezirksvertretung überzeugen konnten.
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  • Auch die Arbeit der Moschee in der II. Schnieringstrasse in Altenessen sieht es als ihre vordringliche Auffgabe, gemeinsam mit der Polizei und anderen Kräften für Ruhe im Stadtteil zu sorgen - wovon sich im letzten Winter auch die Mitglieder der Bezirksvertretung überzeugen konnten.
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Wenn Zusammenstöße bestimmter verfeindeter Jugendlicher aus zwei libanesischen Großfamilien nicht mehr durch die jeweiligen Familienoberhäupter oder einen sonst hochgeachteten Imam der Moscheegemeinde zu stoppen sind, ist mit Sicherheit die Polizei gefordert, einzugreifen.
Wenn jetzt aber von einzelnen Personen der örtlichen Politik - sei es die CDU oder das Essener Bürgerbündnis - gefordert wird, endlich die "Samthandschuhe" fallen zu lassen und "Zero Toleranz" zu üben, ist das blanker Populismus, der keiner Problemlösung dient. Da haben einzelne Mitglieder z.B. der Bezirksvertretung V wohl eher künftige WählerInnen im Auge, die mit schnellen Kurzschlussaktionen abgespeist werden sollen. Schon bisher haben Polizei und Jugendarbeit vor Ort in Altenessen nicht weggeschaut, allerdings auch nicht sofort die Früchte ihrer Arbeit ernten können.

Auch bestimmte Fangruppen bei Rot-Weiss Essen brauchten eine lange Zeit sozialarbeiterischer Betreung, bevor nicht alle paar Wochen von problematischen, gewalttätigen Auseeindersetzungen vor oder nach den Spielen berichtet werden musste. Da ist es nur gerecht, eine ähnliche Ausdauer auch mit der Krisenbewältigung in Altenessen zu bewahren, und nicht gleich, wie von seiten des Oberbürgermeisters Reinhard Pass, schon Personalkürzungen bei der sozialarbeiterischen Betreung vorzusehen.
Ganz in diesem Sinne liegt auch eine Pressemitteilung der Essener Grünen:
Angesichts der aktuellen Konflikte in Altenessen erklärte der Vorsitzende des Integrationsrates, Samir Fetic (Grüne):

„Regelmäßige gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen libanesischen Großfamilien werden auch im Essener Norden nicht hingenommen. Die Grüne Ratsfraktion ist deshalb froh, dass die Polizei diese Situation wieder unter Kontrolle gebracht hat. Allerdings sind wir Grünen überzeugt davon, dass eine einseitig auf Polizeiarbeit ausgerichtete Strategie die Probleme nicht dauerhaft wird lösen können.“

Die Grünen setzten sich deshalb dafür ein, die bereits angelaufenen Projekte des „Aktionsbündnis sicheres Altenessen“ mit libanesischen wie deutschen Gesprächspartnern - insbesondere den diversen Jugendlichen - weiterzuführen.

Walter Wandtke, Grüner Ratsherr aus Altenessen, ergänzt:

„Das Aktionsbündnis hat in den letzten Monaten - nachweisbar z.B. bei Stadtteilfesten - sehr wohl erfolgreiche Arbeit für das bessere Zusammenleben der verschiedenen Nationalitäten im Stadtteil geleistet. Vereine wie die libanesische Familienunion aber auch verschiedene Moscheevereine in Altenessen, die AWO oder Kirchengemeinden müssen jetzt umso enger zusammenarbeiten und dabei durch die Politik gestützt werden. Zur Verbesserung der Stadtteilarbeit im Essener Norden sind unsere Moscheevereine eindeutig ein Teil der Lösung - und kein Teil des Problems!“

Nach Überzeugung der Grünen wäre es ein Armutszeugnis für unsere Stadtgesellschaft, wenn die Integrationsbemühungen einer großen Gruppe durch einige unbelehrbare Gewalttäter in Frage gestellt würden.

Autor:

Walter Wandtke aus Essen-Nord

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