Ideensammlung beim „1. Bottroper Sterne-Abend“

Der Wochenmarkt, der mittwochs und samstags in der Innenstadt stattfindet, lockt nicht nur viele Bottroper an. Auch aus den Nachbarstädten kommt eine Reihe von Kunden, um das Flair zu genießen.
  • Der Wochenmarkt, der mittwochs und samstags in der Innenstadt stattfindet, lockt nicht nur viele Bottroper an. Auch aus den Nachbarstädten kommt eine Reihe von Kunden, um das Flair zu genießen.
  • hochgeladen von Judith Schmitz

Samstag in Bottrop, Innenstadt: Rund um die Cyriakuskirche und in den angrenzenden Straßen findet der Wochenmarkt statt. Nicht nur die Bottroper kommen in Scharen, um einzukaufen.

Zweifelsfrei ist dieser Markt einer der Sterne, mit denen Bottrop punkten kann. Doch es gibt noch reichlich Potential, um der Innenstadt ein unverwechselbares Gesicht und Flair zu geben. Um Ideen zu sammeln und Kräfte zu bündeln hat die Wirtschaftsförderung der Stadt zur Auftaktveranstaltung des Arbeitskreises „Aktive Innenstadt“ eingeladen: Der „1. Bottroper Sterne-Abend“.

Einzelhandel, Vertreter verschiedener Interessengemeinschaften, Gastronomen, Kreditinstitute, Gesellschaft für Stadtmarketing, Verwaltung, BEST, Immobilienbesitzer - es war ein bunter Querschnitt, der sich traf. Mit dabei auch - und das sicher ein Zeichen dafür, dass der Wille zur Verbesserung nicht von kurzer Dauer sein wird - eine Reihe „schwergewichtiger“ Vertreter. Einzelhandelsverband, Beyhoff, Karstadt, Mensing, Hansa Centrum, Ostermann, Kaufland, DeHoGa waren der Aufforderung gefolgt, Bottrop für die Zukunft aufzustellen.

„Die Attraktivität der Innenstadt ist ein Thema, das nicht nur für die Kaufmannschaft von Bedeutung ist“, betonte Oberbürgermeister Bernd Tischler in seiner Begrüßung. Wie auch andere Städte der Region habe Bottrop das Problem, dass Kaufkraft in die großen Zentren abwandere. „Um dieser Entwicklung entgegenzuwirlen, haben wir ein Einzelhandelskonzept erstellen lassen und dabei unsere Stärken und Schwächen unter die Lupe genommen“, so Tischler.

Genau diese Schwächen zu beseitigen und die Stärken hervorzuheben ist das Ziel des Arbeitskreises. Ute Schimmang, die seit Ende März als „Projektleiterin Zukunftsstandort Bottrop“ bei der Verwaltung tätig ist und ihre Arbeit als „Koordination zwischen Handel und Verwaltung, ein Lotse durch den Dschungel der Stadt“ beschreibt, listete in einer Einführung die Pfunde auf, mit denen die Stadt wuchern kann: Allem voran die Revitalisierung des Hansa Centrums, Wochenmarkt, etablierte Veranstaltungen wie das Stadtfest, teilweise hochwertiges Warenangebot und erfolgreiche Shop-Konzepte, Spielmöglichkeiten, Kunstobjekte oder unverwechselbare Gebäude, ausreichend Parkmöglichkeiten und eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Auch die Schwachpunkte ließ sie nicht unerwähnt: Schlechte Kennzeichnung der Parkmöglichkeiten, wenig Highlights, die sich herumsprechen, schlechte Warenpräsentation und mangelhafte Außenwerbung, renovierungsbedürftige Ladenlokale, fehlende Gestaltung des öffentlichen Raumes, veraltete, beschädigte und vernachlässigte Außengastronomie, zu viele Warenständer und Werbetafeln auf den Gehwegen.

Eine erste Ideensammlung beim „Sterne-Abend“ regte zum Beispiel an, dem Markt durch mehr Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten eine noch größere Akzeptanz zu verleihen. Auch die Öffnungszeiten und die anschließenden Reinigungsarbeiten durch die BEST ließen sich noch verbessern. Einheitliche Öffnungszeiten der Geschäfte stehen ebenfalls ganz oben auf der Wunschliste. „Mit der Eröffnung des Hansa Centrums wird es da sicher auch eine Belebung geben“, ist sich Ute Schimmang sicher.

Die einzelnen Straßen und die sie vertretenden IGs müssten enger zusammen rücken, ohne ihr eigenes Profil zu verlieren. Dringend benötigt werde ein Ausbau der Gastronomie, auch die Erstellung eines Führers durch die Lokale steht auf der Vorschlagsliste. Mehr Blumenschmuck, bessere Pflege zum Beispiel der Kunstobjekte, eine einheitliche Dekoration der Straßen zur Weihnachtszeit, ein Park- und Wegeleitsystem, zu dem auch klar gekennzeichnete Eingangstore in die City gehören, eine sinnvolle Zwischennutzung von Leerständen, Veranstaltungen wie Konzerte oder Kleinkunst auf den Plätzen,... Die Vorschlagsliste des Arbeitskreises wurde im Laufe der Zeit immer länger. „Es ist an diesem Abend eine Aufbruchstimmung entstanden“, ist Ute Schimmang überzeugt - und nicht nur sie hat das so empfunden, der Großteil der Teilnehmer bestätigt es. „Jetzt werden wir einen Masterplan Innenstadt aufstellen,mit kurz-, mittel- und langfristigen Zielen.“

„Es war eine Aufbruchstimmung spürbar, die sich auch auf das nächste Jahr, wenn das Hansa Center eröffnet wird, übertragen wird.“
Karl Reckmann, Vorsitzender Einzelhandelsverband

„Wir müssen es hinkriegen, die Stadt wieder zu einem Treffpunkt zu machen, an dem wir gerne sind und uns wohlfühlen.“
Klaus Wilhelm Beyhoff
Inhaber Möbel Beyhoff

„Die Veranstaltung war ein guter Ansatz, der muss jetzt ausgebaut werden. So können wir Schwachstellen schneller aufarbeiten.“
Klaus-Peter Kieser
Rebbelmund

„Ich bin davon überzeugt, dass wir so auf jeden Fall einen Schritt weiterkommen werden. Ich bin mit Sicherheit dabei.“
Corinna Siefert
IG Gladbecker Straße

„Der Grundstein für eine zukünftige Zusammenarbeit wurde gelegt. Wir sollten auch eine Kundenbefragung durchführen. “
Michaela Dieckwisch
Storemanagerin Mensing

„Ich bin der absoluten Überzeugung, dass die Stadt auf einem richtig, richtig guten Weg ist. Es bewegt sich eine Menge.“
Oliver Helmke
Helmke Immobilien

Autor:

Judith Schmitz aus Bottrop

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