Schnelle Hilfe für die Bottroper Innenstadt
Wirtschafztsförderung und Vermieter wollen neues Leben für die Fußgängerzone

Oberbürgermeister Bernd Tischler (rechts) lobt das Engagement von Stephanie Lücke-Plankermann (Mitte) mit Maklerin Ursula Gerschermann für die Hansastraße. Foto: Stadt Bottrop
  • Oberbürgermeister Bernd Tischler (rechts) lobt das Engagement von Stephanie Lücke-Plankermann (Mitte) mit Maklerin Ursula Gerschermann für die Hansastraße. Foto: Stadt Bottrop
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Bottrop. Das Soforthilfe-Programm für die Innenstadt wirkt. Die Landesregierung stellt 437.000 Euro bereit, um neues Leben in leerstehende Ladenlokale einziehen zu lassen. Die ersten Mietverträge sind fast unterschriftsreif.

Sieben leerstehende Ladenlokale sollen mit Hilfe des Landesprogramms belebt werden. Die städtische Wirtschaftsförderung sucht nach Interessenten, die mit neuen Geschäftsidee wieder Licht in die Fußgängerzone bringen. „Die Nachfrage ist höher als das Angebot“, sagt Dorothee Lauter von der Wirtschaftsförderung. Aber entschieden sei noch nichts. Am 12. Februar trifft sich erstmals eine Jury. Die Runde prüft die eingereichten Konzepte und entscheidet, welche Ladenlokale dafür in Frage kommen. Die reduzierte Kaltmiete von 70 Prozent der bisherigen Einnahmen übernimmt dann die Stadt. Die Händler übernehmen 20 Prozent der Kaltmiete zuzüglich der Nebenkosten.
Seit Anfang 2020 steht das Ladenlokal Hansastraße 4, unmittelbar neben dem Hansa-Center, leer. Seit 1950 ist das Gebäude im Eigentum der Familie von Stephanie Lücke-Plankermann. In einer Wohnung im Obergeschoss hat sie ihre Kindheit verbracht. „Laden für Laden zieht aus“, beschreibt sie den Niedergang der Einkaufszeile. Mit ihrer Immobile will sie der Entwicklung jetzt etwas entgegensetzen. Dass ihr dabei wirtschaftliche Grenzen gesetzt sind, weiß die Bottroperin. „Die ursprünglichen Mieten sind in der Innenstadt nicht mehr zu erzielen.“ Zwei Einzelhändler interessieren sich bereits, mit ihren Angeboten wieder Besucher in die Innenstadt zu locken.

„Die Stadt lebt von denjenigen, die mehr machten als sie müssten“

Oberbürgermeister Bernd Tischler lobt die Verantwortungsbereitschaft der Immobilen-Besitzer in Bottrop. „Die Stadt lebt von denjenigen, die mehr machten als sie müssten“, so Tischler. Ihr Engagement sei ein gutes Zeichen für die Entwicklung der Stadt. Tischler setzt auf ein baldiges Ende des Corona-Lockdowns, so dass für Anfang März die ersten Vereinbarungen mit neuen Mietern getroffen werden können. Tischler verspricht eine unbürokratische Vergabe der Förderungen. „Wir wollen uns nicht totprüfen.“ Die Konzepte für Einzelhändler sehen ein paar Voraussetzungen vor. So haben Spielhallen keine Chance auf einen Zuschlag. Ebenso wollen die Initiatoren verhindern, dass bestehenden Einzelhändler ihr Ladenlokal verlagern, um von der wirtschaftlichen Förderung zu profitieren. Vielmehr sollen innovative Geschäftsmodelle unterstützt werden. Das Gestaltungsbild und die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt soll verbessert werden.

Ansprechpartnerin für kreative Einzelhändler, Gastronomen und Ideenverwirklicher sowie für Vermieter ist Dorothee Lauter bei der Wirtschaftsförderung. Die Landesinitiative „Zukunft Innenstadt“ wird für Bottrop unter bottrop.de/verfuegungsfonds-anmietung vorgestellt.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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