Bottroper Ordensschwester berichtet über Arbeit im Gesundheitsamt
„Die Sache ist noch nicht gegessen“

Schwester Karin Ripp, Ärztin im Gesundheitsamt Bottrop. Foto: Oliver Müller / Bistum EssenSchwester
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Bottrop. Die Ordensschwester Karin Ripp aus Bottrop arbeitet bereits seit vier Jahren im Bottroper Gesundheitsamt und kümmert sich um die Schuleingangsuntersuchungen. Mit Beginn der Corona-Pandemie hat sich das Aufgabengebiet der gelernten Chirurgin verändert. „Seit Mitte März ist hier alles nur noch auf Corona ausgerichtet“, berichtet die Medizinerin. Wie in vielen Kommunen hat auch die Bottroper Stadtverwaltung Beschäftigte aus verschiedenen Bereichen zusammengezogen, um dem Virus die Stirn zu bieten.

 Das Gesundheitsamt arbeitet nun sieben Tage die Woche. „Viel Arbeit läuft am Telefon“, sagt Schwester Karin. Zum Beispiel die Nachverfolgung von Kontakten, wenn ein neuer Corona-Fall diagnostiziert wurde. Sie selbst hat die vergangenen Wochen das Team am Info-Telefon zum Coronavirus unterstützt: Immer wenn an der Bottroper Corona-Hotline eine Frage medizinischen Sachverstand erforderte, wurde Schwester Karin hinzugezogen. „Da musste ich mich auch erst einmal einarbeiten.“ Schließlich seien Viruserkrankungen nicht ihr Fachgebiet. „Außerdem gibt es ständig neue Erkenntnisse und Regeln.“ Am Infotelefon sei „Erklären und Beraten“ die Hauptaufgabe. „Es geht oft darum, den Menschen die Angst zu nehmen.“

Von Lockerungen ist wenig zu spüren

An ihrem Arbeitsplatz sei von Lockerungen und Rückkehr zum Normalbetrieb bislang wenig zu spüren, sagt Schwester Karin. Im Gegenteil: „Jetzt müssen wir erst einmal schauen, wie sich die Infektionszahlen weiterentwickeln.“ Noch gebe es durchaus die Sorge, dass sich die Fallzahlen womöglich wieder erhöhen. „Die Sache ist noch nicht gegessen.“ Das gilt auch im Zusammenleben mit ihren beiden Mitschwestern in ihrem Bottroper Konvent. Nach digitalen Gottesdiensten via Skype denken die Schwestern zwar mittlerweile wieder über Abendgebete für die Gemeinde nach – aber angesichts der Abstandsgebote müssen sie nun in ein größeres Gotteshaus ausweichen und vorerst auf Gesang verzichten. Egal ob im Gesundheitswesen oder in der Kirche: Von Alltag kann noch lange keine Rede sein. (Quelle: Stadt Bottrop)

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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