Logistikprojekt LUISE - Internetbasierte Warenverkehr und die Logistik werden verknüpft

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert den Aufbau einer Plattform, mit der der internetbasierte Warenverkehr und die Logistik verknüpft werden. Ziel ist, Emissionen zu reduzieren und zugleich die lokale Wirtschaft zu stärken.

Anfang Oktober startete in Bottrop ein neues Wissenschaftsprojekt, bei dem es um Warenströme, Konsumverhalten und Umweltschutz geht. "LOUISE", so heißt das Forschungsvorhaben, ist das Kürzel für das "LOgistik Und Innovative SErvices für urbane Regionen am Beispiel der Emscher-Lippe-Region". Das Gesamtvolumen des Vorhabens liegt bei 2,3 Mio. Euro und wird mit 231.445 Euro für Personal, Organisation und Marketing durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.

Zusammengetan haben sich dazu von wissenschaftlicher Seite das Fraunhofer Institut für Materialfluss Logistik Dortmund und das Institut für Innovationsforschung und -management Gelsenkirchen. Mit der Pakadoo (Logistics Group International), der News Media Druck und Werbung sowie der Spedition Rottbeck nehmen drei Unternehmen an dem Pilotprojekt teil. Weitere Partner sind die Wirtschaftsförderung der Stadt Bottrop und die Fraunhofer ISST (Thema Datensicherheit).

Es soll mit LUISE eine City-Infrastruktur und ein Netzwerk aus privaten Haushalten, stationären Einzelhandel, lokalen Dienstleistern und einer Spedition entstehen. Die Innovation der Plattform liegt in der Verknüpfung und zentralen Nutzung bisher separat bestehender Bausteine sowie in der Entwicklung innovativer Logistikbausteine.
Urbane und ländliche Wirtschaftsräume stehen heute vor großen Herausforderungen. Der florierende Online-Handel, führt sowohl zu einem steigenden Paketaufkommen und damit zu zusätzlichem innerstädtischen Lieferverkehr als auch zu Umsatzeinbußen im stationären Einzelhandel. In den ländlichen Gebieten kommt das Phänomen einer alternden Gesellschaft hinzu. Junge Menschen zieht es in die Städte, Dorfkerne und ganze Dörfer sterben. In der Konsequenz ist die Versorgungssicherheit in ländlichen Gegenden nicht mehr flächendeckend gegeben.

Diese Trends verlangen nach einer digitalen Lösung, mit der der stationäre Einzelhandel gestärkt und gleichzeitig private Haushalte zuverlässig und schnell mit Waren beliefert werden können. Auch Dienstleister aus der näheren Umgebung können über die Plattform einfach an Haushalte vermittelt werden.

Mit der LOUISE-Plattform wird es möglich, lokale Angebote einfacher zu nutzen. Dazu wird eine App entwickelt, mit der Nutzer zum Beispiel das Reparaturangebot des nahegelegenen Schusters buchen können. Der in das Netzwerk eingebundene Spediteur holt die Schuhe mit einem emissionsarmen e-Cargo-Bike beim Nutzer ab und bringt sie zum Schuster. Sobald sie fertig sind, werden sie dem Kunden entweder nach Hause oder in eine Paketstation in seiner Nähe geliefert, wo er sie jederzeit abholen kann. Die regionale Wirtschaft wird durch LOUISE befähigt, sich selbst zu stärken. Durch die Nutzung von Bündelungseffekten sowie emissionsarmer Fahrzeuge wird die Schadstoffbelastung im innerstädtischen Bereich deutlich reduziert.

Der Schuster, der Spediteur und die Packstationen existieren bereits. Im Projekt LOUISE werden sie jedoch auf innovative Weise miteinander verknüpft, sodass neue Geschäftsmodelle ermöglicht werden. Als Modellstadt für die Plattform dient Bottrop. Das Konzept der Plattform soll auf andere Städte und Gemeinden anwendbar sein. Dabei müssen sich die nötigen Akteure für ein solches Netzwerk zusammenschließen und die Rollen unter sich verteilen, etwa die des Plattform-Betreibers. Im Modellversuch übernimmt dies die Stadt Bottrop – es kommen aber auch andere Betreiber infrage, etwa eine Interessensgemeinschaft der Händler oder Speditionsunternehmen.

Autor:

Judith Schmitz aus Bottrop

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