"Wie im Horrorfilm“: Paar findet Totenschädel und Knochen auf dem Ickerner Friedhof

Menschliche Knochen und einen Totenschädel entdeckten Sandy B.* und ihr Freund auf dem Ickerner Friedhof. Foto: privat
  • Menschliche Knochen und einen Totenschädel entdeckten Sandy B.* und ihr Freund auf dem Ickerner Friedhof. Foto: privat
  • hochgeladen von Verena Wengorz

Erst fiel ihr Blick auf die menschlichen Knochen, dann starrte Sandy B.* aus dem Erdhaufen ein Totenschädel entgegen. Friedhofsarbeiter hatten auf dem Ickerner Friedhof ein neues Grab ausgehoben. Was sie dabei mit ans Tageslicht befördert hatten, war offenbar niemandem aufgefallen.

Es war Sonntag der 21. Juli, kurz vor 22 Uhr. Gemeinsam mit ihrem Freund André wollte Sandy B.* eigentlich nur mal schnell das Grab ihres Großvaters auf dem Ickerner Friedhof besuchen, um eine Kerze anzuzünden. Dann fiel ihr Blick auf ein Feld mit neu angelegten Gräbern. „Wir wollten uns das mal anschauen“, erzählt die 18-Jährige. „Ein Grab war neu ausgehoben. Dort war ein großer Berg Erde aufgehäuft.“
Zunächst sei sie nur auf einige kleine Knochen aufmerksam geworden. Sie habe sich den Erdhügel dann genauer angesehen und nach und nach eine Ansammlung kleiner und größerer menschlicher Knochen sowie einen Totenschädel entdeckt.
„Es war ein Gefühl wie im Horrorfilm“, erinnert sie sich – und ist nach wie vor schockiert, dass so etwas auf einem Friedhof passieren kann. „Es war ein Sonntag, das heißt, man kann davon ausgehen, dass die Knochen das ganze Wochenende über so offen dort gelegen haben. Was ist, wenn Kinder das sehen?“ Zudem wünsche sie sich „dass man mit Toten respektvoller umgeht.“
„Ich bin entsetzt“, erklärt Klaus Breuer, Bereichsleiter Stadtgrün und Friedhofswesen, nach Ansicht der Fotos der gefundenen Knochen und des Totenschädels.
Er halte den Vorfall jedoch für einen „Ausreißer. 30 Jahre sind die gesetzliche Mindestzeit, bevor ein Grab neu belegt werden darf. Diese Zeit warten wir grundsätzlich ab.“ Bei den Mitarbeitern des Bereiches Stadtgrün und Friedhofswesen sehe er keine Schuld. „Ich bin jetzt seit rund dreieinhalb Jahren an dieser Stelle tätig, und es ist das erste Mal, dass so etwas passiert. Unsere Mitarbeiter arbeiten mit größter Sorgfalt“, so Breuer.
Er gehe davon aus, dass auch die betroffene Grabstelle nach dem Ausheben gründlich kontrolliert wurde. Dass die Knochen so offen lagen, könne aus seiner Sicht nur „andere Gründe“ haben, „vielleicht Hunde“.
Als Konsequenz des Vorfalls wolle man, so Klaus Breuer, ausgehobene Grabstellen ab sofort mit einer Plane abdecken.

*vollständiger Name ist der Redaktion bekannt

Autor:

Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel

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