Windel-Wechsel im Café

Lecker gefrühstückt, eine freundliche Bedienung, ein schöner Vormittag mit Tante und Kind. Doch was tun, wenn der Nachwuchs gewickelt werden muss, aber keine entsprechende Vorrichtung zur Verfügung steht? Vor diesem Problem stand Simone Brinkmann, Mutter von Aaron (2), im Café Antik.

Aarons Pampers war nass. „Ich habe mich erkundigt, ob es einen Wickeltisch gibt“, sagt Simone Brinkmann. Gab es nicht. Alternativen seien ihr nicht genannt worden. Also der naheliegende Gang auf‘s WC. „Dort hatte ich aber auch keine Möglichkeit zu wickeln. Und auf den Boden wollte ich mein Kind nicht legen. Ich wäre ja nach draußen gegangen, aber bei diesem Wetter kann ich dort ja schlecht wickeln.“ Ihr sei keine andere Wahl geblieben – also habe sie Aaron unter dem Tisch im Café gewickelt. „Wir saßen nicht mittendrin, sondern im hinteren Teil“, beschreibt sie die Situation.

Café-Inhaber Harald Krawietz bekam die Sache trotzdem mit. „Ich bemerkte einen leichten Duft“, erklärt er. „Welchen Geruch?“, entgegnet Aarons Mama. Schließlich habe der Nachwuchs „nur“ Pipi gemacht. „Sonst hätte ich ihn nicht im Café gewickelt.“

Wie dem auch sei. „Das geht nicht“, stellt Krawietz fest. „Das kann man nicht machen. Wir haben ein relativ kleines Café mit 45 Sitzplätzen. Und es war voll, die Leute haben gefrühstückt.“ Das habe er Simone Brinkmann auch gesagt, so Krawietz weiter. „Und das nicht gerade freundlich“, meint Aarons Mutter.
„Man hätte eine Decke in den WC-Raum legen können“, sagt Krawietz. Doch zur Frühstückszeit eine Wickelaktion im Café zu starten, sei, ebenso wie das Rauchen, Tabu.