"In Liebe zusammenwachsen"

Präses und EKD-Ratsvorsitzender Nikolaus Schneider (li.) und Dinslakens Superintendent Martin Duscha. Foto: Ruth Levin.
  • Präses und EKD-Ratsvorsitzender Nikolaus Schneider (li.) und Dinslakens Superintendent Martin Duscha. Foto: Ruth Levin.
  • hochgeladen von Marion Berger

Kirchengemeinde Hünxe feierte über Pfingsten ihren 450. Geburtstag:

Die Kirchengemeinde hatte sich das Pfingstfest, den Geburtstag der Kirche ausgesucht, um den stattlichen 450. Geburtstag der alten Hünxer Dorfkirche im Herzen des Ortes zu würdigen. Die Sitzplätze der Kirche reichten nicht aus. So viele waren gekommen zum großen Festgottesdienst und dem anschließenden Festakt im Gemeindehaus.
Viel Freude und Dank brachten die ausgewählten Loblieder des Festgottesdienstes zum Ausdruck. Dazu unterstrichen der Posaunenchor und ein aus drei Chören eigens zu diesem Anlass zusammengewachsener Chor den festlichen Rahmen.
Als Prediger hatte das Presbyterium den Präses der Rheinischen Landeskirche und EKD-Ratsvorsitzenden, Dr. Nikolaus Schneider, eingeladen. Er überbrachte die Glückwünsche der Landeskirche.
In seiner Predigt zu einem Text aus dem Epheserbrief (Kap 4) fand Schneider deutliche Worte zur Einheit der Kirche: „Sie ist nicht menschliches Werk, sondern schon von Christus vorgegebene Einheit.“ Die Aufgabe der Kirchen bestehe darin, in Liebe zusammen zu wachsen und diese Zusammengehörigkeit zu leben.
Wichtig sei es, so Schneider, die Einheit zu fördern durch ein Akzeptieren der Verschiedenheit. „Einzelne Glieder dürfen nicht der Versuchung erliegen, schlechte Stimmung zu machen gegen andere.“ Darum plädierte er für eine Ökumene der (verschiedenen) Gaben, die das Wohl der ganzen Kirche im Blick behalte.
Deutlicher noch wurde Schneider in seiner Auslegung dessen, was „Kirche“ ist, wobei er sich auf die „großartigen Erkenntnisse der Reformation“ berief. Kirche sei nicht da, wo ein kirchliches Amt ist, sondern da, wo Gemeinde ist.
Eine Bevormundung oder Entmündigung durch theologisch Gebildete dürfe es nicht geben. „Gemeinde entscheidet über Fragen des Glaubens. Denn die Gemeinde merkt, ob das Gelehrte hilft, tröstet und weiterbringt.“ Damit erteilte er jeglicher Kirchenhierarchie eine Absage. Ein kirchliches Amt begründe keinen Leitungsanspruch, sondern stehe immer im Dienst der Gemeinde. Wobei er durchaus auch das Papsttum im Blick hatte.
„Die große Herausforderung des noch jungen Jahrtausends“, so Schneider, „bestehe darin, nach dem vergangenen Jahrtausend der Zersplitterung in Liebe zusammen zu wachsen.“ Dabei werde es immer da spannend, wo ein anderer es durch seine Verschiedenheit bei diesem Ringen um Einheit schwer mache. Aber genau dann gehe es darum, auch die eigenen Grenzen zu erkennen und zu wissen, dass man den anderen brauche.
Im Anschluss an den Gottesdienst feierte die Gemeinde im „Haus der Begegnung“, dem Gemeindehaus in Hünxe, bei einem Festempfang weiter.
Auch der weitere Verlauf dieses Jahres steht im Zeichen des 450. Geburtstages: die beiden Gemeindefeste in Hünxe (2.9.) und Bruckhausen (30.9.) werden die Feierlichkeiten fortsetzen.
(Erschienen im Niederrhein Anzeiger KW 23/12).

Autor:

Marion Berger aus Hünxe

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.