70 Jahre VdK am Niederrhein
Zukunft sozialer gestalten

Svenja Weuster, GF des Kreisverbandes, Horst Vöge (Kreisvorsitzender) und Erika Heckmann, stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbandes des VdK. (v.li.)
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  • Svenja Weuster, GF des Kreisverbandes, Horst Vöge (Kreisvorsitzender) und Erika Heckmann, stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbandes des VdK. (v.li.)
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Beeindruckende Zahlen stellte der Sozialverband „Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner“ (VdK) auf seiner jährlichen Pressekonferenz des Kreisverbandes Niederrhein vor. Beeindruckend aber eher in Bezug auf Nachdenklichkeit bis Entsetzen.
Der VdK ist mit fast 1,9 Millionen Mitgliedern der größte Sozialverband Deutschlands. Er vertritt die sozialpolitischen, gesellschaftlichen und rechtlichen Interessen aller Bürgerinnen und Bürger gegenüber dem Staat und der Regierung. Politisch setzt sich der Sozialverband VdK für einen starken Sozialstaat ein, eine tragfähige gesetzliche Sozialversicherung, soziale Gerechtigkeit und Solidarität. Dabei reichen die Themen des Sozialverbands VdK von Rente, Gesundheit und Pflege bis hin zu Teilhabe und Behinderung, Leben im Alter und soziale Sicherung.
In diesem Jahr kann der VdK Landesverband NRW auf eine 70jährige erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken. Im Jahr 1948 fand die Gründungsversammlung in der Jahrhunderthalle in Bochum statt.
Horst Vöge, Kreisvorsitzender gab weitere Auskünfte: „Ja, wir sind politisch. Aber wir sind politisch und konfessionell unabhängig.“ Und auch finanziell steht der VdK auf eigenen und gesunden Beinen. Vöge weiter: „Wir erheben einen Mitgliedsbeitrag von 5 Euro im Monat pro Mitglied. Davon werden alle Ausgaben getätigt.“

Viele Neumitglieder

Kompetente Rechtsberatung ist das Markenzeichen des VdK. Die Sozialrechtsexperten erstreiten jedes Jahr in mehreren tausend Verfahren Millionenbeträge an Nachzahlungen für die Mitglieder. Der VdK berät nicht nur bei der Antragstellung, sondern vertritt seine Mitglieder auch in Widerspruchs- oder Klageverfahren vor den Sozialgerichten. Dies ist sicherlich auch ein Grund warum die Zahl der Mitglieder rasant und kontinuierlich steigt. Dazu Svenja Weuster, Geschäftsführerin im Kreisverband Niederrhein: „Zu unserem Kreis gehören Wesel, Duisburg und Kleve. Insgesamt betreuen wir 27.948 Mitglieder. Allein im Jahr 2018 hatten wir 1.394 Neueintritte.“ Worauf ist das zurückzuführen? „Viele Leute verstehen die Sozialpolitik nicht mehr. Die suchen bei uns Hilfe und Unterstützung.“ führt Weuster weiter aus. 1.1 Mio. Euro an Nachzahlungen hat der VdK im Jahr 2018 erstritten. Und das alleine im Kreisverband Wesel. Hauptstreitpunkte waren Erwerbsminderungsrente, Pflegegeld, Unfallrente, und Krankengeld. Wichtig dabei ist, dass dieses Geld nicht direkt den Mitgliedern zukommt. Es fließt in die Sozialkassen der Rentenversicherung, der Agentur für Arbeit etc. Denn in aller Regel sind diese Organisationen oder Institutionen in Vorleistung für die Antragsteller getreten. Knapp 9000 Einzelberatungen fanden im Jahr 2018 im Kreis Niederrhein statt. Dazu stehen sechs hauptberufliche Volljuristinnen und die Geschäftsführerin an insgesamt 13 Standorten zur Verfügung.

Pflege durch Angehörige

Die stellvertretende Vorsitzende, Erika Heckmann widmete sich dann der Pflege am Niederrhein: „In unserem Bereich gibt es etwa 66 Tsd. Leistungsbezieher der Pflegeversicherung. Davon werden ca. 15 Tsd. Personen durch pflegende Angehörige betreut.“ Das entspricht dem Gegenwert von ungefähr 2.500 hauptberuflichen Pflegekräften! Bedingt durch die demografische Entwicklung wird sich die Zahl der zu pflegenden Personen in den nächsten Jahren drastisch erhöhen. Die Altersgruppe der 65 – 80 jährigen soll um 58% und die der über 80jährigen um 56% ansteigen. Und dies bei gleichzeitig steigender Altersarmut. In 2017 gab es ca. 17.500 Personen Bezieher der Grundsicherung.
Seine sozialpolitische Interessenvertretung stärkt der VdK durch Lobby-, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie zahlreiche Kampagnen und Aktionen. Dabei kann sich der VdK der Unterstützung bzw. der Mitarbeit in vielen Gremien sicher sein um die nötige Unterstützung bei der Durchsetzung seiner Forderungen gewiss sein. „Wir werden ziemlich frühzeitig in die Planungen von Politik und beispielsweise Gesundheitskommission eingebunden.“ gibt sich Horst Vöge optimistisch auch in der Zukunft viel für die Sozialpolitik im Land bewegen zu können.
Infos:
VdK
Kreisverband am Niederrhein
Tel.: 02843 - 95920
E-Mail: kv-am-niederrhein@vdk.de

Svenja Weuster, GF des Kreisverbandes, Horst Vöge (Kreisvorsitzender) und Erika Heckmann, stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbandes des VdK. (v.li.)
Autor:

Heinz Haas aus Mülheim an der Ruhr

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