Brünninghausen
Traurige Nachricht aus dem Dortmunder Zoo: Nashorn-Jungtier Willi ist gestorben

im Januar 2020: Ausgelassen tollte der kleine Breitmaulnashorn-Bulle Willi mit seiner Mutter Shakina (14) in der Außenanlage des Dortmunder Zoos herum. | Foto: Archiv/Klinke
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  • im Januar 2020: Ausgelassen tollte der kleine Breitmaulnashorn-Bulle Willi mit seiner Mutter Shakina (14) in der Außenanlage des Dortmunder Zoos herum.
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Der Zoo Dortmund hat eine sehr traurige Nachricht verkündet, die das gesamte Zoo-Team sehr hart und völlig unerwartet getroffen hat und noch immer fassungslos zurücklässt. In der Nacht von Montag auf Dienstag (23.3.) ist Nashorn-Jungtier Willi gestorben.

Das Breitmaulnashorn musste gegen 2 Uhr von der Zoo-Tierärztin eingeschläfert werden, nachdem es am Nachmittag kolikartige Bauchschmerzen bekommen hatte. Willi erkrankte überraschend am Nachmittag des 22. März, in deren Verlauf sich sehr schnell eine lebensbedrohliche Situation einstellte.

Behandlung bis tief in die Nacht

In einer unmittelbar erfolgenden Diagnostik- und Behandlungsphase wurde Willi bis tief in die Nacht zum 23. März tierärztlich intensiv behandelt und durchgehend von seinen vertrauten Tierpflegern betreut. Im Lauf der späten Nacht zeichnete sich jedoch ab, dass das junge Breitmaulnashorn den Kampf um sein Leben verlieren würde. Daher entschlossen sich die beiden Zootierärztinnen Dr. Christine Osmann und Johanna Steinecker-Quast, gemeinsam mit dem zuständigen Tierpfleger-Team, nach vielstündiger Behandlung das junge Breitmaulnashorn von seinen Schmerzen zu erlösen und Willi einzuschläfern. Bis zum Morgen bekamen Willis Mutter Shakina, Nashornkuh Jasira und Nashorn-Oma Natala die Möglichkeit, sich von Willi zu verabschieden, ehe auch die zuständigen Tierpfleger Abschied nahmen.

Untersuchung soll Aufschluss geben

Der Zoo Dortmund ist tief getroffen über den Tod des jungen Nashorns. Das junge Breitmaulnashorn, das am 8. Januar 2020 im Dortmunder Zoo zur Welt kam, avancierte direkt zum Publikumsliebling. Willi war nicht nur ein Magnet für die Zoo-Besucher mit einer riesigen Fangemeinde auch in den sozialen Medien, sondern ebenso der Liebling der Zoo-Mitarbeiter. „Wir sind geschockt und sehr traurig. Nun warten wir die Untersuchungsergebnisse – für uns kommt sein Tod völlig überraschend“, sagt Zoo-Direktor Dr. Frank Brandstätter. Eine pathologische Untersuchung soll die Ursache der schweren Kolik klären und weitere Aufschlüsse geben.

+++Update+++: Die pathologische Untersuchung ergab, dass ein Verschluss des Dünndarms an zwei Stellen dazu führte, dass der Darminhalt nicht passieren konnte und ein Rückstau von Flüssigkeit bis in den Magen auftrat. Durch diesen Rückstau entstand eine hochgradige Darmentzündung, wodurch Giftstoffe aus dem Darm freigesetzt wurden. Dies führte letztlich zu der lebensbedrohlichen Situation. Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass Willi die Nacht nicht überlebt hätte.

Willi war der zweite Nachwuchs für seine Mutter Shakina und Vater Amari. Dank einer Kamera im Nashornhaus und vieler Videos, u.a. von seiner Geburt, seinen ersten Geh- und Spielversuchen, avancierte Willi mit seiner stürmischen und neugierigen Art trotz der pandemie-bedingten Zoo-Schließung rasch zum Star. Der letzte Facebook-Film mit Willi wurde erst am vergangenen Sonntag veröffentlicht. Es zeigt, wie Willi bei seiner Mutter erfolgreich um Milch quengelt und schließlich von ihr gesäugt wird.

Autor:

Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd

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