"Goldener Windbeutel 2011": Verbraucher und Foodwatch strafen die Milchschnitte ab

Der "Goldene Windbeutel" ging in diesem Jahr an das Unternehmen Ferrero. | Foto: Foodwatch
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Foodwatch hat in diesen Tagen dem Unternehmen Ferrero den "Goldenen Windbeutel 2011" verliehen, den Preis für die Werbelüge des Jahres.

Der Grund: Entgegen der Werbeaussage handele es sich bei der Milchschnitte nicht um eine leichte Zwischenmahlzeit, sondern vielmehr um eine Kalorienbombe, die prozentual mehr Fett und Zucker enthält als eine Sahnetorte. "Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch", so der Slogan von Ferrero. In einer Foodwatch-Befragung straften mehr als 51.000 von 117.000 Verbrauchern die Milchschnitte ab.

Konzerne wie Ferrero versuchten auch den unausgewogenen Produkten noch einen sportlichen Anstrich zu verleihen, so Foodwatch. Das Verpflichten von jungen, erfolgreichen Sportlern sei ein beliebtes Mittel dazu. Für Werbegelder ignorierten diese offenbar ihre Verantwortung, die sie insbesondere Kindern und Jugendlichen gegenüber haben. Und würden damit Ihrer Vorbildfunktion nicht gerecht.

Ferrero hat den Preis abgelehnt und zeigte sich nicht zum Gespräch bereit. "Ferrero zeigt den eigenen Kunden die kalte Schulter und ignoriert die Kritik von mehr als 50.000 Verbrauchern. Die Kunden sind für Ferrero offenbar nur so lange König, wie sie stillschweigend ihr Geld für die Produkte des Konzerns hinlegen. Die Lebensmittelindustrie wird sich eine solche Ignoranz nicht mehr lange leisten können", sagt Anne Markwardt von Foodwatch, einem gemeinnützigen Verein, der sich für gesunde Lebensmittel einsetzt.

Glücklich am Preis vorbeigeschrammt ist "Nimm2" von Storck. Foodwatch begründet die Nominierung wie folgt: Der Hersteller rühre einen künstlichen Vitamincocktail in die Bonbonmasse und wolle das Produkt damit "gesundwerben". Doch die zugesetzten Vitamine seien in der Regel völlig überflüssig und würden ganz einfach wieder ausgeschieden. "Dafür lernen Kinder, dass sie ihren Vitaminbedarf auch mit Süßigkeiten statt mit Obst und Gemüse decken können."

Mit auf der Liste der schwarzen Schafe stand auch "Activia" von Danone. Auch dieses Produkte halte nicht was es verspreche, sagt Foodwatch: Der Joghurt sei keine Wunderwaffe gegen Verdauungsbeschwerden, da er die Verdauung nicht mal eben regulieren könne, wie es Danone aber suggeriere. Besser und günstiger seien Trockenpflaumen, Weizenkleie oder ein Spaziergang. Auch hier lautet das Fazit von Foodwatch: Minimale Effekte, maximal aufgeblasen - und teuer verkauft.

Autor:

Peter J. Weigel aus Dortmund-Süd

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