Mal hü, mal hott. Mal Sonne, mal Regen. Nix mit echter Sommerlaune

Ein vertrautes Bild in diesem Sommer: Leere Biergärten. Petrus meint es nicht gut mit uns. | Foto: Rainer Sturm/pixelio.de
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  • Ein vertrautes Bild in diesem Sommer: Leere Biergärten. Petrus meint es nicht gut mit uns.
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Mal hü, mal hott, mal zick, mal zack: Die Wetterkapriolen machen vielen zu schaffen. Der Sonnen- wird zum Regenschirm. Nix mit echter Sommerlaune.

Was viele längst vermutet haben, belegt jetzt auch die Wetterdatenauswertung der Emschergenossenschaft (EG). Der extrem nasse und kalte Sommer hat im Juni und Juli den zuvor ungewöhnlich trockenen Frühling abgelöst. „Allein in den Monaten Juni und Juli hat es mehr geregnet als in den Frühjahrsmonaten März, April und Mai zusammen“, sagt Ilias Abawi, Pressesprecher der EG. Und schickt noch eine schlechte Botschaft hinterher: „Der Juli 2011 war mit einer Durchschnittstemperatur von 17 Grad Celsius der kälteste Juli seit dem Jahr 2000, damals wurden 16,4 Grad gemessen.“

Von März bis Mai registrierte die EG in der Emscher-Region eine Niederschlagssumme von insgesamt 63 Millimetern (19 mm im März, 23 mm im April und 22 mm im Mai). Dagegen wies allein der Juni 65 Millimeter auf. Toppen konnte das noch der Sommermonat Juli mit stolzen 100 Millimetern.
Damit liegt der Juli 2011 auch deutlich über dem Niederschlags-Durchschnitt der vergangenen 120 Jahre, denn im Schnitt wurden in den Juli-Monaten im Einzugsgebiet der EG von Holzwickede im Osten und Dinslaken im Westen 84 Millimeter gemessen.

Der kälteste Juli in den vergangenen 80 Jahren war übrigens im Jahr des „Wunders von Bern“ - 1954, mit gerade einmal 15,3 Grad. Den bislang wärmsten Juli-Monat seit den 1930er-Jahren gab es erst kürzlich: im Jahr 2006 mit 23,8 Grad Celsius.

Über den Hü-Hott-Sommer sind auch die Eisdielenbesitzer nicht erfreut. „Wir merken das schlechte Wetter, bewegen uns aber noch im moderaten Bereich“, sagt Martina Ostermann von der „Kuhbar“ an der Wittbräucker Straße. Auch im letzten Jahr habe man einen schlechten August verkraften müssen. Mehr als ein Schlechtwetter-Monat mache sich aber in der Kasse bemerkbar. „Schließlich wird im Sommer das Geld zum Überwintern verdient.“

Richtig gefrustet, aber schicksalsergeben ist Claudia Heckmann, Chefin der Sportwelt Dortmund, die fünf Freibäder betreibt. Den Wetterbericht guckt sie sich schon gar nicht mehr an. „Wir müssen‘s halt so nehmen wie es kommt.“ Ein, zwei richtige Sonnentage und dann schon wieder Regen. „Das macht keinen Spaß“, sagt sie und fühlt sich an die schlechte Freibadsaison in 2007 erinnert, hofft aber, durch schöneres Wetter im August bei den Besucherzahlen aufholen zu können. „Haben wir hier noch ein paar schöne Tage, kann man dennoch nur von einer mäßigen Saison sprechen.“

Auch die Gastronomen bringt das schlechte Wetter langsam ins Schwitzen. Ist‘s mal wirklich schön, werden die Biergärten regelrecht gestürmt. Aber: In diesem Sommer waren Stühle und Tische meist umgeklappt.
Jetzt setzen alle auf einen sonnigeren August und Bilderbuchwetter im September. Schau‘n mer mal...

Autor:

Peter J. Weigel aus Dortmund-Süd

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