Buchbesprechung
Aufgeputscht von Horst Eckert

Horst Eckert: Aufgeputscht; grafit-Verlag Dortmund 1997; 412 Seiten; ISBN: 3-89425-078-X

Hauptkommissar Rolf Nowak arbeitet beim Betrugsdezernat der Düsseldorfer Polizei. Er hat einen dunklen Punkt in seiner jüngsten Vergangenheit - er hat jemanden im Dienst erschossen und steht auch deswegen unter Druck.

Sein Kollege Ben Engel von der Mordkommission möchte beim bevorstelenden Personalkarussel nicht zu kurz kommen und daher seinen aktuellen Fall mit Bravour lösen.

Karl Thann ist das jüngste Mitglied des Teams. Er hat einen neuen Aufgabenbereich und macht sich dabei im Polizeipräsidium unbeliebt.

Es stehen Wahlen an, ein Unterweltskrieg droht auszubrechen. Und außerdem geht ein psychopathischer Mörder um.

Horst Eckert wurde am 7. Mai 1959 in Weiden in der Oberpfalz) geboren-

Eckert studierte Politische Wissenschaften in Erlangen und Berlin. Er war in Köln und Düsseldorf als Fernsehjournalist u. a. für den WDR, VOX und das RTL-Nachtjournal tätig. 1995 erschien sein erster Kriminalroman Annas Erbe. Eckert lebt als freier Autor in Düsseldorf, wo auch die meisten seiner Krimis spielen. Seine Romane erscheinen im Grafit Verlag, ab 2013 im zu Rowohlt gehörenden Wunderlich-Verlag, seit 2020 bei Heyne.

Für Aufgeputscht erhielt er 1998 den Marlowe-Preis.

Es ist schon ein wenig unverständlich, daß dieser Kriminalroman überhaupt einen Literaturpreis gewonnen hat. Für mich persönlich ist er inhaltlich völlig überladen.

Da sind die Kriminalfälle im Rauschgiftmilieu und beim illegalen Glücksspiel. Sie werden am Ende einer Lösung zugeführt.

Daneben geht es auch um die Zustände im Düsseldorfer Polizeipräsidium. Korrupte "Bullen", Karrieregeilheit, ein tablettenabhängiger Kriminaler und ein übereifriger Polizist auf dem Kreuzzug gegen Drogenbanden - was in US-amerikanischen Kriminalgeschichten die Regel sein mag, ist in ihrn deutschen Pendants eigentlich nicht üblich - hier bei uns ist die Polizei i. d. R. "das Gute", vielleicht nciht unbedingt "dein Freund und Helfer", aber eben nicht so problemhebahftet.

Oder soll das Buch eine Kritik an der Polizei in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt sein? Dann müßte Eckert begründen können, wie er zu dieser Einschätzung kommt.

Es gibt die Literaturgattung des Regionalkrimis. Dieses Element ist hier nur gering ausgeprägt. Es fehlen das Flair vor Ort sowie wiedererkennenswerte Orte.

Für meinen persönlichen Geschmack sind die Charaktere auch nicht scharf genug gezeichnet. Sie wirken eher wie austauschbar. Da sind mir Leute mit Ecken und Kanten, Macken und Marotten lieber - sie sind wiedererkennbar.

Dies ist der dritte Kriminalroman, den Eckert veröffentlicht hat. Es bleibt zu hoffen, daß die weiteren Romane besser gelungen sind.

Autor:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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