Mythos "Wilder Westen" im Filmmuseum

Foto: Lammert
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Unter dem Titel „Der Schatz im Silbersee“ begibt sich das Filmmuseum mit seiner nächsten Ausstellung auf die Spuren der Faszination für den „wilden Westen“ und zeichnet erstmalig den Weg des Mythos durch alle Medien nach.

Nicht zuletzt dank Karl Mays Geschichten wurde die Westernliteratur auch hierzulande zum Massenphänomen. Der Fokus der Ausstellung liegt dabei auf der filmischen Umsetzung des Mythos. Mit „The Great Train Robbery“ kam bereits im Jahr 1903 der erste Western in die Kinos, und auch in Deutschland wurden in den 20er Jahren bereits zahlreiche Stummfilm-Western produziert.
„Die Ausstellung soll vermitteln, wie das Kino die Bilder anderer Medien aufgreift, die schon vorher den Mythos des Westens formten“, erläutert Bernd Desinger, Direktor des Filmmuseums.

In den frühen 60er Jahren begann die Westberliner Produktionsfirma Rialto mit der Verfilmung von Karl-May-Stoffen, die zu einem großen deutschen und internationalen Erfolg wurden. Dies beeinflusste maßgeblich die Entstehung des Italo-Westerns. Nur kurze Zeit später folgte mit den DEFA-Indianerfilmen auch das ostdeutsche Pendant.

Auch die Geschichte der Siedler nimmt einen wichtigen Platz in der Ausstellung ein. Kurator Matthias Knop: „Deutsche stellten einen großen Anteil der Auswanderer aus Europa, die in Amerika ein neues, selbstbestimmtes Leben beginnen wollten und oftmals der Sehnsucht nach Freiheit, Abenteuer und Reichtum gefolgt waren.“

Anhand zahlreicher Dokumente von Auswanderern, wie Biographien, Erlebnisberichten, aber auch Alltagsgegenständen entsteht ein facettenreiches und realistisches Bild des Lebens im „wilden Westen“. Diesen authentischen Zeitzeugen werden Filmrequisiten gegenübergestellt. So werden neben Colt und Winchester 73 auch die Silberbüchse von Pierre Brice sowie eine Sammlung an Waffen zu sehen sein, die Karl May für sich persönlich anfertigen ließ. Das berühmte Kostüm Winnetous und Marlene Dietrichs Kleid aus Fritz Langs „Rancho Notorius“ werden ebenfalls präsentiert.

Im Rahmenprogramm zeigt die Black Box/Kino des Filmmuseums, eine Reihe mit über 60 Western-Klassikern. Die Ausstellung „Der Schatz im Silbersee“ ist im Filmmuseum, Schulstraße 4, noch bis zum 9. Oktober zusehen. Öffnungszeiten sind dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr (mittwochs bis 21 Uhr).

Autor:

Markus Tillmann aus Essen-Kettwig

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