Spurensuche: Was wird aus dem Grafenberger Bahnhof?

Der Grafenberger Bahnhof gammelt vor sich hin.
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Dass es sich um ein Bahnhofsgebäude handelt, kann man am lückenhaften Schild "Df-Graf" und dem alten DB-Logo ja noch ahnen. Aber genutzt wird der ehemalige Güterbahnhof schon lange nicht mehr. Einst fuhren hier um 1866 die Züge der "Unteren Ruhrthalbahn" (heutige S-Bahn-Linie 6 nach Essen) ab. Heute noch nutzt die Linie 712 die ehemalige Gleisstrecke bis Hubertushain. Dort zweigte die Bahnlinie in Höhe der A44-Trasse nach Ratingen ab. In Ratingen-Ost kann man noch einen Teil des alten Bahndamms sehen.

Um den Bahnhof herum siedelte sich Industrie an: Die
Farbenfabrik Schminke( daher der Begriff Schminke), die Armaturenfabrik Losenhausen, Transportmittel Jorissen und vor allem die Maschinenfabrik Haniel & Lueg und die Lokomotivfabrik Hohenzollern. Am Bahnhof gab es mal eine Rampe, an der die Zirkusbetriebe, die auf dem Staufenplatz ihr Gastspiel gaben, ihre Wagen und Tiere ausluden. Was war das für ein Auftrieb, wenn die Elefanten und Kamele über die Grafenberger Allee zum Staufenplatz geführt wurden!

Doch kein Schild erinnert an die Geschichte des Bahnhofs und der ehemaligen Industriebetriebe. Stattdessen gammelt der Bahnhof vor sich, beschmiert mit Graffiti, Regenwasser leckt aus undichten Regenrinnen. Nebenan an der Schlüterstraße hat die Metro gebaut und es sieht so aus, als ob die Tage des Bahnhofs auch gezählt seien und der Abriss droht. Oder könnte der Bahnhof nicht als Kulturbahnhof und Bürgerzentrum, wie dies mit dem alten Bahnhof Eller gelungen ist, einer neuen Zukunft entgegen gehen?

Der Grafenberger Bahnhof gammelt vor sich hin.
Autor:

Norbert Opfermann aus Düsseldorf

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