FUW Rhein-Sieg-Kreis fordert ein bundesweites Curriculum für Pflegeeltern, sowie eine Vernetzung der Jugendämter und Kontrollmechanismen bei Mißbrauchsfällen

Keine Antwort bis heute erhalten von den Ministerinnen.

Freie unabhängige Wählergemeinschaft Bürger für Meckenheim
Maria-Luise Streng Hermann Josef Nöthen
Neuer Weg 19, 53347 Alfter Eichendorfweg 5, 53340 Meckenheim
www.fuw-rsk.de

Montag, 6. September 2010

An
Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein Westfalen
Ministerin Ute Schäfer
Staatssekretär Klaus schäfer
Haroldstr. 4
40213 Düsseldorf
Email: presse@mfkjks.nrw.de

Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend
Dr. Kristina Schröder
Glinkastraße 24
10117 Berlin
presse@bmfsfj.bund.de
Deutscher Kinderschutzbund Bundesverband e.V.
Bundesgeschäftsstelle
Schöneberger Str. 15
10963 Berlin
E-Mail: info@dksb.de

Freie Wähler FUW Rhein-Sieg-Kreis fordern ein bundesweites Curriculum für Pflegeeltern, sowie eine Vernetzung der Jugendämter und Kontrollmechanismen bei Mißbrauchsfällen

Grund ist der unfassbare und brutale Mord an der neunjährigen Anna aus Bad Honnef.
- Sie wurde in der Pflegefamilie ertränkt-

Warum gibt es keine Ausbildung und Zulassung für Pflegeeltern in der Dauerpflege?
Warum gibt es kein bundesweites Netzwerk der Jugendämter zur Vermittlung und Beratung der Pflegeeltern und Behandlung der Problemfälle?
Warum gibt es keine Kontrollmechanismen bei angezeigten Mißbrauchsfällen?

All diese Fragen unsererseits und weitere blieben bei der Sondersitzung des Jugendhilfeausschusses des Rhein-Sieg-Kreises am 1. September 2010 zu dem brutalen Mord an der kleinen Anna aus Bad Honnef offen.

Warum gibt es kein Curriculum und Zulassung für Pflegeeltern in der Dauerpflege?
.In der Kinder-Tagespflege ist dies vorgeschrieben. Jede Tagesmutter oder Tagesvater muß ein Curriculum von 160 Unterrichtstunden absolvieren, um die Zulassung zur Kindertagespflege zu erhalten. Hier ist aufgrund der Sicherheit für Kinder und des hohen Bedarfes für die Kindertagespflege ein Netzwerk mit Bundesverband entstanden und etabliert.

Warum wird bei Pflegeeltern in der Dauerpflege von Kindern bis heute darauf verzichtet?
Pflegeeltern bedürfen nur einer Unterrichtung und Begutachtung an sieben Abenden und einem Wochenende im RSK. Dann steht das Urteil des Kreisjugendamtes fest.
Welche Kriterien die eigenständigen Jugendämter wie Königswinter und Bad Honnef von Pflegeeltern gefordert haben, wo die kleine Anna ermordet wurde, war nicht zu erfahren.

Warum gibt es kein bundesweites Netzwerk der Jugendämter zur Vermittlung der Pflegeeltern/Kinder und Behandlung der Problemfälle?

Bisher kann sich eine beworbene und abgelehnte Pflegefamilie eines Jugendamtes in einem anderen Jugendamt bewerben und angenommen werden.
Paradox erscheint diese Möglichkeit, aber es ist so. Dies lässt die gesetzliche Lage zu.
Dabei müßte es eigentlich sehr nachdenklich stimmen, wenn ein Jugendamt die Pflegeeltern ablehnt und das andere die Zustimmung zur Aufnahme von Pflegekindern erteilt.
(Dabei noch, ohne die Negativstellungnahme der Kollegen und deren Gründe zu kennen)
Wir leben in einem Land voller Gesetzesvorschriften, Auflagen und Regelungen zu 80% auch aus der EU. Tödlicherweise, wie im Fall der kleinen Anna, und offensichtlich
in keiner fürsorglichen, strukturierten Vorgehensweise für Kinder in Not und deren Pflegeeltern.

Warum gibt es kein Kontrollmechanismus bei angezeigten Mißbrauchsfällen?
Unglaublich. Jeder gemeldete Verdacht einer Kindesmisshandlung, auch anonym, wird an die zuständige Stelle weitergeleitet, aber niemand, kontrolliert,
ob diesem Verdacht auch nachgegangen wurde und informiert aus den o.g. Gründen die benachbarten oder andere Jugendämter.
So und genau so muß es sich auch im dem tragischen Mordfall der neunjährigen Anna aus Bad Honnef abgespielt haben.
Zuständig sind die beiden Jugendämter Bad Honnef und Königswinter. Der Verdacht der Kindesmisshandlung wurde von einer Person bei einem der Jugendämter gemeldet.
Die Person wurde telefonisch an das nächste Jugendamt verwiesen. Auch dort ging ein Anruf ein. Tätig wurde keines der beiden Jugendämter.
Jetzt spricht man von Kommunikationsproblemen, emotionaler Überlastung der Jugendamtsmitarbeiter, die verständlich sind. Aber die kleine Anna ist jetzt tot.
Würde hier eine Dienstaufsichtsbeschwerde helfen? Sicherlich nicht, um hier einen der zahlreichen engagierten Mitarbeiter des Jugendamtes an den Pranger zu stellen.
Denn sie macht Anna nicht mehr lebendig.
Aber vielleicht hilft sie, die Jugendamtsverantwortlichen aufzurütteln, das strukturelle Problem zu lösen und einen weiteren Fall Anna zu verhindern.
Es gibt Kathastrophenpläne, Umweltpläne, Landschaftsschutzpläne usw. aber keinen strukturierten Hilfeplan oder Aufbau, geschweige den konzeptionelle Vorgaben für
Vorgehensweisen bei Anzeigen von Kindern in Notsituationen.

Wir möchten mit dieser Pressemitteilung nicht die zahlreichen und überwiegenden Pflegeeltern treffen, die hervorragende, vorbildliche Arbeit leisten und mit viel liebevollem
Einsatz Pflegekinder betreuen.
Wir möchten aber den einen Einzelfall verhindern helfen, der zu einem weiteren Fall Anna werden könnte. Selbst ein einziger Fall ist bereits einer zu viel.
Die Kinder sind unsere Zukunft. Wir sollten angesichts der ohnehin ständig schwieriger werdenden Rahmenbedingungen für unsere Kinder mehr daran tun, diese nicht aus
eigener Bequemlichkeit oder Unachtsamkeit noch mehr zu erschweren.
Uns geht es ausschließlich darum, dass so ein tragischer Mord und Missbrauch an Kindern verhindert wird.

Mit freundlichen Grüßen

FUW Rhein-Sieg-Kreis Freie Unabhängige Wählergemeinschaft
Maria-Luise Streng
BfM Bürger für Meckenheim
Hermann Josef Nöthen
UWG Wachtberg Unabhängige Wählergemeinschaft Wachtberg
Ursula Schöpf
FWG Bad Honnef Freie Wählergemeinschaft
BfE Eitorf Bürger für Eitorf
Elisabeth Rellecke BfE Eitorf
FUW Bornheim Freie Unabhängige Wählergemeinschaft Bornheim
Peter van den Berg, Bornheim
Hans Gerd Schneider Bornheim
Rolf Böhmer Geschäftsstelle FUW
Die Unabhänigen Hennef Raimund Schliefer

Autor:

Maria-Luise Streng aus Düsseldorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.