Baumschutzgruppe mit OB Kandidat*innen auf dem Konrad Adenauer Platz
Hinter dem Bahnhof ist vor dem Bahnhof!

Foto: Fotos: http://www.mutbuergerdokus.de/, Uli Schürfeld, Silvia Droste-Lohmann
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Hinter dem Bahnhof ist vor dem Bahnhof! Baumschutzgruppe mit OB Kandidat*innen auf dem Konrad Adenauer Platz

Diesmal im Regen. Nachdem das Treffen mit Thomas Geisel vor dem Hauptbahnhof im Juni bei über 30 Grad und gleißender Sonne stattfand, kamen am Nachmittag des 3. September die nun geladenen OB Kandidat*innen Stefan Engstfeld (Grüne), die Kandidatin Celine Coldewe (Klimaliste), Udo Bonn (DIE LINKE), vor den Nordeingang des Hbf bei nasskalten Wetter zusammen. Aber auch da zeigten die Platanen ihre Vorteile: eben nicht nur als Schattenspender, sondern auch als Regenschutz.
Stephan Keller (CDU) war nicht erschienen und Marie- Agnes Strack-Zimmermann (FDP) wird die Baumschutzgruppe in der nächsten Woche treffen.
Der Konrad Adenauer Platz besitzt einen zentralen Stellenwert, nicht nur von seiner Lage in der City her, sondern auch in Bezug auf den stadtpolitischen Zündstoff hinsichtlich der geplanten Umgestaltung.
Andrea Vogelgesang wies bei der Eröffnung der Veranstaltung darauf hin, dass die Online Petition “Rettet Die Platanen Vor Dem Düsseldorfer Hauptbahnhof ” erfolgreich abgeschlossen sei und die über 6000 Unterstützer*innen unterschrieben und auch viele fundierte Argumente zur Bedeutung des Baumerhalts in Kommentaren zum Ausdruck gebracht hätten. Die anwesenden OB Kandidat*innen sind übrigens selbst Unterzeichner. Stefan Engstfeld betonte, dass er nach einer Wahl zum OB dafür sorgen würde alle Bestandsbäume zu erhalten. Auch Udo Bonn bekräftigte dieses Ziel und betonte, dass trotz Differenzen zwischen den Parteien in anderen Bereichen beide in dieser Hinsicht voll und ganz übereinstimmen würden.
Uli Schürfeld von der Baumschutzgruppe verwies auf die zahlreichen Stellungnahmen der Baumschutzgruppe zu der Neugestaltung (siehe http://baumschutzgruppe-duesseldorf.de/konrad-adenauer-platz/). „Wir haben schon schon seit Jahren darauf aufmerksam gemacht, dass die Baumfällungen überflüssig sind, da für den Bau einer neuen Tiefgarage vor dem Nordeingang keine Notwendigkeit besteht. Unter anderem deswegen, weil das vorhandene Parkhaus hinter dem Hauptbahnhof so unausgelastet ist, dass etliche Stellplätze an einen Autohändler verpachtet sind“.
Er wünschte sich aus Sicht der Baumschutzgruppe von den OB-Kandidaten bezüglich des Konrad-Adenauer-Platzes eine Überprüfung der Planungen. So müsste auf jeden Fall der Vertrag zwischen der Stadt und der DB eingesehen und offengelegt werden. Die damalige Bürgerbeteiligung erbrachte aufgrund von technischen Fehlern nur knapp 50 Einwände und müsse daher wiederholt werden. Es sei nachzufragen, ob und warum der Erhalt der Bäume nicht zur Planungsvorgabe gemacht worden sei. Wegen der Auswirkung des geplanten Einkaufszentrums im Bahnhof auf den umliegenden Einzelhandel, sei auch dieser zur der neuen Planung anzuhören. Es sei darauf hinzuwirken, dass das leerstehende Parkhaus auf der Rückseite des Bahnhofs nicht als "Autolagerplatz" für einen Autohändler herhalte, sondern seiner ursprünglichen Nutzung zugeführt werde.
Celin Coldewe betonte ihrerseits die Forderung zum kompletten Baumerhalt mit Verweis auf deren Bedeutung für das Stadtklima.
Andrea Vogelgesang sprach auch den problematischen Aspekt der Bürgerbeteiligung in diesem Verfahren an: „Wir haben seit 2008 immer wieder unsere Forderung zum Baumerhalt eingebracht - mündlich und schriftlich. Diese wurde zwar wohlwollend zur Kenntnis genommen. Am Ende ist in dem Gewinnerentwurf nicht einer der Bestandsbäume zu sehen. Die gepriesenen Nachpflanzungen allerdings werden großenteils in Kübel gesetzt, die nie die Größe der alten Platanen erreichen werden, also mehr zur Zierde als klimarelevante Faktoren.“ Solch ein Beteiligungsverfahren erscheine fragwürdig und wiederhole sich nun eins zu eins am Heinrich Heine Platz.
Das ganze Vorgehen am Konrad Adenauer Platz sei exemplarisch: einmal im Hinblick auf den Stellenwert alter großkroniger Bäume, zum anderen aber eben leider auch wie mit der Bürgerbeteiligung umgegangen wird.
Am Ende der Veranstaltung waren an diesem schauerreichen Nachmittag die Klamotten reichlich feucht, aber alle gingen nach Hause mit der Hoffnung, in Zukunft nicht von der Politik im Regen stehen gelassen zu werden…
Fotos: http://www.mutbuergerdokus.de/, Uli Schürfeld, Silvia Droste-Lohmann

Autor:

Andrea Vogelgesang aus Düsseldorf

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