Mitten ins Herz - Ein Leserbrief

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Andreas Nienhaus, ist seit über 40Jahren Judoka, in der Verbandsligamannschaft des Post SV Düsseldorf kämpft er als +100 Kämpfer und war bei den Special Olympics als Helfer dabei. Ein Schwergewicht mit einem grossen Herz.

Vor einigen Wochen fragte mich Wilfried Marx, ob ich nicht Zeit und Lust hätte, die Special Olympics, also die nationalen Wettkämpfe geistig behinderter Menschen, als Helfer zu unterstützen. Ich sagte zu und war somit am Mittwoch pünktlich gegen 9:00 Uhr mit vielen anderen Helfern aus unserem Verein an der Wettkampfstätte. Über meine eigentliche Aufgabe an dem Tag wusste ich im Vorfeld nichts. Ein wenig unsicher war ich mir aber schon. Was wird wohl auf mich zukommen? Wie soll man sich verhalten? Ich war noch nie in solch einer Situation und war dementsprechend unvorbereitet. Es stellte sich jedoch sehr schnell heraus, dass meine Bedenken vollkommen unbegründet waren. Ich wurde als Helfer am Kampfrichtertisch eingesetzt. Schon beim Aufwärmen konnte man die Freude der Kämpferinnen und Kämpfer am Judo und an der körperlichen Betätigung erkennen. Als es dann aber ans Kämpfen ging, boten sich mir unheimlich tolle Bilder: Mit unheimlich großer Freude gingen alle Teilnehmer auf die Matte. Natürlich nervös, aber auch unheimlich motiviert und mit ganz viel Spaß. Wie der Kampf auch ausging, ob man als Verlierer oder Gewinner die Matte verließ, war vollkommen egal. Jede Kämpferin, jeder Kämpfer freute sich so sehr über seine eigene Leistung. Genauso, wie über die Leistung des Gegenübers. Diese pure Freude am Sport, speziell am Judo und an der Bewegung an sich, hatte ich so schon lange nicht mehr so bewusst erlebt. Dieser Spaß - so echt und so tief aus dem Herzen, hat mich ganz, ganz stark berührt Ich glaube, mit ihrem Verhalten haben mir alle Teilnehmer noch einmal so richtig vor Augen geführt, was Judo eigentlich ausmacht:
Freude an der Bewegung, Stolz auf die eigene Leistung, auch wenn man mal als Verlierer von der Matte kommt. Sich mit dem Partner freuen zu können. Werte im Umgang miteinander zu bewahren und dem Gegenüber Respekt zollen zu können.
Also eigentlich alles Werte, die wir uns miteinander auch im täglichen Leben bewahren sollten.
Wie diese Werte vertreten werden können - vorbehaltlos, herzlich und mit Hingabe - das habe ich bei dem Turnier endlich einmal wieder sehen können.
Diese unbändige Freude, dieser echte Spaß und und die Herzlichkeit, die ich an diesem Mittwoch von den Telnehmern der Special Olympics erleben durfte, hat mich wirklich ganz tief getroffen und zwar...
...mitten ins Herz.

Viele Interessante und schöne Eindrücke konnten bildlich festgehalten werden und stehen auf der Internetseite http://www.judokas.net zur freien Verfügung.

Autor:

Katharina Reitz aus Düsseldorf

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