Trauer um "Mr. Fortuna" Helmut Pöstges

Foto: Weege

Fortuna Düsseldorf trauert um Ehrenmitglied Helmut Pöstges. Wie der Verein mitteilte, verstarb das Fortuna-Original heute morgen im Alter von 67 Jahren nach schwerer Krankheit .

Der ehemalige Vorstand der Fortuna war seit 1965 für den Verein ehrenamtlich tätig, wofür er im Jahr 2006 das Bundesverdienstkreuz überreicht bekam. Schon lange davor, im Jahr 1990, wurde Helmut Pöstges für seine Verdienste rund um den Verein mit der Goldenen Verdienstnadel des Düsseldorfer Turn- und Sportvereins Fortuna 1895 e.V. ausgezeichnet und 1999 zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt - was wiederum verdeutlicht, welch großer Respekt vor seinem außergewöhnlichen Engagement auch vereinsintern vorherrschte. Zudem wurde der im Jahr 2000 eingeweihte Kunstrasenplatz des Vereins zu seinen Ehren ‚Helmut-Pöstges-Platz’ benannt.

Als Fußballtrainer hatte Pöstges Hunderten von Jugendlichen den Umgang mit dem runden Leder beigebracht - von den Kleinsten bis zu den Ältesten. Schließlich trainierte er in den vergangenen über viereinhalb Jahrzehnten sämtliche Junioren-Mannschaften von Fortuna, war darüber hinaus auch Leiter der Jugendabteilung. Bis zuletzt engagierte er sich im Nachwuchsleistungszentrum der Rot-Weißen. Pöstges war niemand, der im Rampenlicht stehen wollte. Er agierte lieber im Hintergrund und leitete auf gewohnt uneitle Art alles in die Wege.

Dabei leistete Helmut Pöstges Pionierarbeit am Flinger Broich: Als er seine Arbeit beim Traditionsverein aus Flingern begann, gab es gerade einmal zwei Trainer für sämtliche Jugendmannschaften und entsprechend bescheiden sahen sowohl die Organisation als auch die Ausrüstung aus. Pöstges machte sich also daran, in mitunter zähen Verhandlungen sowohl die Verantwortlichen des Vereins, als auch einige Sponsoren davon zu überzeugen, wie wichtig die Nachwuchsförderung für die Flingeraner ist. Denn für Pöstges war die Arbeit mit jungen Menschen seit jeher nicht nur aus fachlicher Sicht eine Herausforderung, sondern vor allem eine Angelegenheit des Herzens - und somit eine Frage der menschlichen und charakterlichen Entwicklung.

„Den Jugendlichen müssen wir Werte vermitteln, nicht nur der Sport allein zählt. Dies kommt in unserer heutigen Gesellschaft manchmal viel zu kurz“, war das Credo eines Mannes, der glühender Fan des französischen Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry und dabei insbesondere des Bandes "Der kleine Prinz" war. Auch dies war bezeichnend für den Menschen Pöstges, was sich auch in seiner Arbeit mit dem Nachwuchs widerspiegelte.

So stand er manchem Jugendlichen auch als väterlicher Freund zur Seite und hatte stets ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Heranwachsenden: Dies galt für Schule, Familiäres bis hin zur Suche nach einer geeigneten Ausbildungsstelle. Helmut Pöstges redete nicht - er half tatkräftig mit. So ist seine Philosophie zu einer der Fortuna-Jugend geworden: Gerade die menschlichen Aspekte werden in der täglichen Arbeit aller Jugendtrainer groß geschrieben und sind zu einer der wichtigsten Säulen der Jugendarbeit gewachsen.

Aber Pöstges war nicht ausschließlich im Nachwuchsbereich der Fortuna tätig. Als die Fortuna ihre schicksalshaftesten Stunden erlebte, die mit dem Absturz in die Viertklassigkeit gipfelte, war es Helmut Pöstges, der bereit war, Verantwortung zu übernehmen: Gemeinsam mit Karl- Heinz "Charlie" Meyer und Werner Sesterhenn bildete er ab Frühjahr 2002 den ersten Vorstand nach der Reformierung der Vereinssatzung. Das Trio vermochte seinerzeit erste wichtige Akzente zu setzen, die den Verein wieder in die richtige Richtung lenkten.

Fortuna Düsseldorf verliert in Helmut Pöstges eine herausragende Persönlichkeit und wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Die Gedanken aller Fortunen sind bei dem Verstorbenen, das Mitgefühl gilt seiner Frau Annemarie, den Angehörigen und allen, die ihn kannten, liebten und schätzten.

Peter Frymuth, Vorstandsvorsitzender Fortuna Düsseldorf: „Der gesamte Verein ist durch diese traurige Nachricht erschüttert worden. Mit dem Tod von Helmut Pöstges ist ein fast 50-jähriger Teil der Vereinsgeschichte von uns gegangen. Unser Mitgefühl gilt natürlich den Angehörigen von Helmut Pöstges.“

Autor:

Mark Zeller aus Duisburg

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