Als ich mal fastete......

Vor 2 Jahren war es in meinem Bekanntenkreis "in" mindestens 1 Woche Saftfasten zu machen.

Ich war dabei!!!!!!!

Zuerst suchte ich mir eine Woche in der Fastenzeit aus, in der ich nichts besonders vor hatte, also keine Einladungen, Feiern, Mini-Job usw. denn ich wollte ja was für mich tun und einige überflüssige Pfunde loswerden.

Die beiden ersten Tage waren nicht leicht: ekeliger Sauerkrautsaft zum Reinigen des Darms, und anschließend über den Tag verteilt Gemüsesaft, ( den teuren aus dem Reformhaus ), Brühe und Mineralwasser bis zum Abwinken.
Kopfschmerzen stellten sich bei mir ein, ich war furchtbar launisch, brüllte meine Familie wegen jeder Kleinigkeit an, ich war ein ungeniessbares Monstrum geworden.
Ich kämpfte mit mir, wieder normal zu essen- hielt aber durch.

Auch wenn ich für meinen Karli seine täglichen Mahlzeiten zubereitete, so brauchte ich doch keine feste Nahrung, und ab dem 3. Tag wurde ich auch wieder erträglicher für die Umwelt.
Im Laufe der Woche wurde mir bewusst, wieviel überflüssige Nahrung man doch zu sich nimmt, und wie wenig man doch eigentlich braucht.
Einkaufen ging ich nicht mehr mit dem Gedanken: was brauchst du noch alles?, sondern: das alles brauche ich nicht, angefangen bei den Sahneheringsfilets, über Schokolade, Himbeermarmelade und ganz besonders meinen heissgeliebten Kaffee.
Und mir wurde mal wieder bewusst, wie gut es uns doch eigentlich geht, wie die berühmte Made im Speck.
Für gutes Geld kann man sich jeden Wunsch erfüllen.

Auf einmal hatte ich Zeit- Zeit für mich.
Ich begann Schubladen zu entrümpeln, den Keller aufzuräumen, hörte klassische Musik, las viel und dachte über Gott und die Welt nach. Das Leben bekam einen anderen Stellenwert.
Unwichtiges brauchte ich nicht mehr, ich konnte loslassen, mich von Ballast befreien. neu orientieren und neues anfangen.
Dass ich ein paar Kilos verlor, war zur Nebensache geworden.
Aber nach einer guten Woche war diese "Fürmichzeit" vorbei.
Die erste feste Nahrung- ein Apfel- war ein Gedicht.

Vielleicht habe ich dieses Jahr wieder den Mut, diese Woche zu wiederholen.
Körper und Geist werden es mir danken, ebenso meine Schubladen und das Reformhaus.

Und- angefangen habe ich ja schon: ich habe meinen Kaffee weggestellt, nämlich von der rechten Seite des PC`s zur linken Seite.

Autor:

Christa Palmen aus Düsseldorf

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