Helau! WfaA-Umzug im Südpark

Süßigkeiten sammeln beim Karnevalsumzug der WfaA | Foto: WfaA
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Um seinen Süßigkeiten-Vorrat muss sich Rafael in dem kommenden Tagen keine Gedanken mehr machen – seine Tüte ist prall gefüllt mit Kamelle und Schokolade. Schließlich werfen die Teilnehmer des Karnevalszugs nicht nur die Süßigkeiten in die Menge. Viele der Leckereien wandern direkt aus den Händen der großen Narren in die Kinderhände.

Zum zweiten Mal ist Rafaels Mutter Sabrina Stubbe mit ihrem dreijährigen Sohn zum Karneval der Werkstatt für angepasste Arbeit (WfaA) in den Südpark gekommen. „Ich habe zufällig gelesen, dass der Zug so toll für Kinder sein soll. Das kann ich nur bestätigen. Er ist nicht ganz so groß, aber dafür sehr schön gemacht mit den selbst gebastelten Kostümen und Wagen“, sagt Sabrina Stubbe. „Außerdem ist es prima, dass nach dem Zug nicht gleich alle wieder nach Hause gehen, sondern noch eine Weile gemeinsam mit Livemusik feiern können.“

Die Idee zum Karnevalszug im Südpark ist vor mehr als zehn Jahren entstanden. „Am Karnevalsfreitag feiern rund 1500 Menschen mit Behinderung in den jeweiligen Zweigstellen der WfaA. Da die Mitarbeiter im Südpark sowieso die meiste Zeit draußen unterwegs sind, haben wir eben auch die Feier in den Park verlegt“, erklärt Zweigstellen-Leiterin Andrea Schmidt. Seitdem gehört der Festumzug fest in den Terminkalender der umliegenden Kindergärten und Grundschulen. Aber auch viele Familien haben den Zug für sich entdeckt. „Hier gibt es Kakao statt Alkohol und auf jeden Fall eine friedliche, kindgerechte Feier.“

Wochenlang bereiten sich die rund 200 Mitarbeiter des Südparks auf ihren Umzug vor. Besonders wenn es schneit, nutzen sie die Gelegenheit, an ihren Kostümen zu basteln. Die Gruppe vom Gemüsebau hat in diesem Jahr ihre grüne Arbeitskleidung umfunktioniert und als Grundlage für die Robin-Hood-Kostüme genutzt. Passende Hüte, Pfeil und Bogen sind selbst gemacht, ebenso wie die Schneemann-Masken der Dahliengarten-Truppe.

Auch bei den Mottowagen ist Eigeninitiative gefragt – nur der Pappmaché-Delfin ist eine Spende. „Der war vergangenes Jahr beim großen Rosenmontagszug dabei und wir durften ihn nun für unseren Zug verwenden.“

Das Südpark-Prinzenpaar wird standesgemäß im eigenen Wagen befördert. Prinz Michael und Venetia Denise – beides Menschen mit Down-Syndrom - winken von oben ihrem närrischen Volk zu. Der Wagen hat dieses Jahr extra eine Bank, weil die beiden nicht so lange stehen können. Während Prinz Michael unter lauten Helau-Rufen Süßigkeiten wirft, ist Denise ruhig. Die vielen Menschen und der Trubel sind eigentlich nicht so ihre Sache, aber Andrea Schmidt weiß: „Sie verkleidet sich gerne als Prinzessin. Deswegen ist sie dieses Jahr die Karnevalsprinzessin geworden. Da ich heute schon ein paar Mal gesehen habe, wie sie gelächelt hat, denke ich, dass ihr das Amt gefällt.“ Denise Mutter Emilie Leethaus hat ihre Tochter extra auf den Tag vorbereitet: „Ich habe ihr Karnevalsfotos und Kostüme gezeigt und mit ihr das Helau geübt“, erklärt sie.

Ein großes „Helau“ gab es dieses Jahr erstmals auch von einigen Narren aus Karnevalsgesellschaften. Eine Abordnung der Jecke vom Fürstenplatz, der 11 vom Dörp und der Altstadtstürmer liefen im Zug der WfaA mit – und feierten mit allen anderen Teilnehmern und Besuchern im Anschluss noch zur Musik der „Fischgesichter“.

Text und Bilder: WfaA

Autor:

Janina Krause (Rauers) aus Hilden

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