Heldinnen des Alltags

Häufig sind es Kleinigkeiten, die das Leben gehörig durcheinander wirbeln.

In der folgenden Geschichte war diese Kleinigkeit eine Schlaufe, mit der verschließe ich die Innentasche meines Mantels gewöhnlich. Als ich kürzlich in Braunschweig weilte, um dort eine Opernpremiere zu sehen, erhielt ich plötzlich einen Anruf: Ich hatte mein Portemannaie im Zug verloren; es war mir aus der Manteltasche gefallen.

Eine Mitreisende, Heike Trübenbach, hatte die Geldbörse gefunden und dem Schaffner überreicht. Dies ersparte mir viel Ärger. Weniger wegen des Bargelds, aber darin befanden sich EC-Karte, Ticket 2000, Personalausweis...

Nichtsdestotrotz war mein wiedergefundenes Portemannaie unterwegs nach Leipzig. Um es mir am Hauptbahnhof Braunschweig abzuholen, hätte ich auf die Premiere verzichten müssen. Da trat mit Sylvia Franzmann, Mitarbeiterin am Staatstheater Braunschweig, meine nächste Retterin, auf den Plan: „Gehen Sie ruhig in die Vorstellung. Ich hole Ihre Geldbörse vom Bahnhof ab.“

Oft sind es die kleinen Gesten, die einem das Leben retten. Wer braucht schon Superman oder Batman, wenn er auf Heldinnen des Alltags wie Frau Trübenbach und Frau Franzmann zählen kann. Dafür noch mal: Danke!

Autor:

Sascha Ruczinski aus Schwelm

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