Erntedankfest in Urdenbach

Das Erntedankfest in Urdenbach wird bereits zum 86. Mal gefeiert. ^Foto: Archiv/Voskresenskyi
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Der Sommer ist zu Ende, das Korn eingebracht. Zeit für den Erntedank und der wird in Urdenbach groß gefeiert. Vom 5. bis 8. Oktober lädt der Allgemeine Bürgerverein zum 86. Erntedankfest ins „Dorf“, wie der Stadtteil im Düsseldorfer Süden liebevoll genannt wird.

Brauchtum und Tradition werden in „Odebach“ noch gepflegt und gelebt. Siebzehn Brauchtumsgruppen repräsentieren die verschiedenen Zünfte, die im Zunftbaum an der Ortseinfahrt, gleich gegenüber des Schützenhauses, mit dem jeweiligen Emblemen versinnbildlicht sind. Im nächsten Jahr hat der Zunftbaum dort seit 35 Jahren seinen festen Platz.
Zum Erntedankfest ist das ganze „Dorf“ auf den Beinen. Allein im Festzug laufen 1.500 der rund 10.500 Bewohner des Stadtteils in traditionellen Trachten und Blotschen mit. Jeder der 17 Brauchtumsgruppen trägt dabei andere Trachten. Schließlich kann „Odebach“, wie Urdenbach auf Platt heißt, auf eine lange Geschichte zurückblicken, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Damals war der Ort durch Handel und Landwirtschaft geprägt. Der Herbstanfang war für die Bauern die wichtigste Zeit des Jahres. Die Felder waren abgeerntet und das Korn eingelagert. Vom Ertrag hing es ab, wie gut die Odebacher durch den Winter kamen. Der Erntedank nahm daher auch eine entsprechend wichtige Stellung im Festkalender ein. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Der Samstag steht ganz im Zeichen von Tanz und Unterhaltung im großen Festzelt. Sonntag geht es dann zum Frühschoppen mit Ochs am Spieß, bevor gegen 13 Uhr der Festzug durch den Stadtteil einen der Höhepunkte markiert. Im Anschluss startet an der „Böke Pomp“ das „Schürreskarrenrennen“.
Sonntag findet auch von 11 bis 14 Uhr der Erntedank-Trödelmarkt statt. Die Besonderheit: Es werden ausschließlich Trachten (Kleider, Mäntel, Hüte), Blotschen (Holzklotschen) und Lederhosen angeboten. Wer die im Schrank hat und gern verkaufen möchte, kann sie am Samstag zwischen 10 und 13 Uhr im Gasthaus „Extratour Zum alten Rhein“, Drängeburger Straße 4, versehen mit Größe und Preis abgeben. Abends trifft sich das Dorf im Festzelt bei Musik und Tanz.
Am Montag reicht das amtierende Blotschenkönigspaar Beate und Stefan Vogl von der Brauchtumsgruppe „De Kümmerlinge“ die Krone beim Blotschenball an das neue Regentenpaar für ein Jahr weiter
Alte Fachwerkhäuser, wie das Spritzenhaus von 1784 oder die Dorfkirche aus dem Jahr 1692 bilden mit den reich geschmückten Vorgärten die perfekte Kulisse für den großen Festumzug, an dem sich Vereine, Kindergärten, Schulen und Gemeinden zu Fuß oder als Reitergruppen in traditionellen Trachten beteiligen. Die herbstlich geschmückten Erntedankwaren werden von Traktoren aus den 20er und 30er Jahren gezogen. Das Spektakel zieht jährlich über 40.000 Besucher aus allen Teilen Düsseldorfs und über die Stadtgrenzen hinaus an, die den Festzug vom Straßenrand aus zujubeln.

von Claudia Hötzendorfer

Autor:

Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf

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