Seniorenehepaar in Emmerich um Geld und Schmuck geprellt
"Sohn muss in Gefängnis" - Telefonbetrüger erbeuten mit Schockanruf fünfstelligen Betrag

Die Trickbetrüger am Telefon kommen immer wieder auf neue Ideen, wie sie ihre Opfer (meist ältere Menschen) hereinlegen können. (Symbolfoto) | Foto: LK
  • Die Trickbetrüger am Telefon kommen immer wieder auf neue Ideen, wie sie ihre Opfer (meist ältere Menschen) hereinlegen können. (Symbolfoto)
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  • hochgeladen von Kerstin Halstenbach

Emmerich. Mit einem perfiden Schockanruf erbeuteten Betrüger am Mittwoch (3. Februar) Schmuck und Bargeld im mittleren fünfstelligen Bereich.
Ein Mann rief am Mittwochvormittag einen 84-jährigen Emmericher und seine 79-järige Ehefrau an und stellte sich als Polizist vor. Er erklärte den Senioren, dass ihr Sohn einen tödlichen Unfall verursacht habe und nun ins Gefängnis müsse. Die einzige Möglichkeit, dies zu verhindern, sei die Zahlung einer entsprechenden Kaution durch das Ehepaar.
Die beiden Senioren waren von diesem Anruf so schockiert, dass sie sich darauf einließen und den geforderten Betrag besorgten. Den Betrag sollte das Ehepaar bei dem Amtsgericht Emmerich hinterlegen. Vor der Adresse des Gerichts angekommen wurde dem 84-Jährigen telefonisch mitgeteilt, dass er das Gebäude aufgrund der Corona-Pandemie aktuell nicht betreten könne, eine Mitarbeiterin das Geld jedoch in unmittelbarer Nähe entgegennehmen würde. Bereits auf dem Fußweg zur genannten Adresse kam dem Mann die vermeintliche Gerichtsmitarbeiterin entgegen und ließ sich den geforderten Betrag aushändigen.

Erst später am Tag flog der Betrug auf

Immer wieder nutzen Telefonbetrüger derartige "Schockanrufe" um, vor allem von lebensälteren Menschen, Geld zu ergaunern. Hierbei nutzen sie die Schocksituation und üben verbalen Druck auf die Angerufenen aus, um zu verhindern, dass der Betrug erkannt wird. Die Betrüger versuchen außerdem die Angerufenen dazu zu bewegen, am Telefon zu bleiben und auf keinen Fall aufzulegen. So wollen sie verhindern, dass die Polizei oder vielleicht ein Verwandter angerufen werden. Junge Menschen durchschauen diesen Trick vielleicht, aber lebensälteren Menschen fällt es häufig schwer, diese Masche zu durchschauen. Wir bitten Sie daher auch insbesondere lebensältere Verwandte, Bekannte oder die Nachbarn über derartige Sachverhalte zu informieren und zu sensibilisieren!

Die Polizei rät:

- Seien Sie misstrauisch, wenn Sie jemand telefonisch um Geld
bittet.
- Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr
Gesprächspartner, oft ein angeblicher Enkel oder Verwandter,
Geld von Ihnen fordert! Auch wenn man Ihnen sagt, dass sie nicht
auflegen sollen!
- Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter
ist: Legen Sie auf und rufen Sie ihn unter der Ihnen bekannten
Telefonnummer zurück!
- Wenn die Polizei Sie kontaktiert wird nie die Nummer 110
angezeigt! Polizeibeamte fragen Sie am Telefon nicht nach Ihren
Vermögensverhältnissen. Wenn Sie sich nicht sicher sind ob
tatsächlich ein Polizist am Telefon ist, legen Sie auf und
kontaktieren Sie die örtliche Polizei oder den Notruf.
- Übergeben Sie niemals Geld an Ihnen unbekannte Personen
- Wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt, informieren Sie sofort
die Polizei über die Notrufnummer 110 und, wenn möglich,
Verwandte.
- Wenden Sie sich auf jeden Fall an die Polizei, wenn Sie Opfer
eines Betruges geworden sind und erstatten Sie eine Anzeige.

Autor:

Lokalkompass Emmerich aus Emmerich am Rhein

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