Ausstellung: Das Emmericher Gerichtsgebäude feiert Geburtstag

Elisabeth Kemkes hat 12 farbstarke Arbeiten und verschiedene Wohnaccessoires für die Ausstellung im Amtsgericht geschaffen.
  • Elisabeth Kemkes hat 12 farbstarke Arbeiten und verschiedene Wohnaccessoires für die Ausstellung im Amtsgericht geschaffen.
  • hochgeladen von Caroline Büsgen

„Ich bin farbig!“ so beschreibt die Reeser Künstlerin Elisabeth Kemkes ihre Kunst in einem Satz. Dasselbe gilt jetzt auch für die Flure im Emmericher Amtsgericht: Zum 100-jährigen Geburtstags des Gebäudes an der Seufzerallee hat Gerichtsdirektor Edmund Verbeet Farbe ins Haus geholt

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Damit soll, so der Hausherr, einem veränderten Selbstverständnis der Justiz Ausdruck verliehen werden. Gegen den ‚Fluchtreflex’ farbige Akzente setzen, für Mitarbeiter und Besucher des Hauses eine Wohlfühlatmosphäre schaffen, der ursprünglich gewollten Unnahbarkeit Werte wir Menschlichkeit und Verständnis entgegensetzen. Auf der ‚freien Pläne“ war vor 100 Jahren das Gebäude entstanden, ursprünglich dreigeschossig, auf dem Gelände in der Nähe der heutigen Sprickmann-Kerkerinck-Straße entstand ein Gefängnis mit 20 Plätzen, die Straße, die ursprünglich Neue Straße hieß, trägt heute den Namen des ersten Gefängnisdirektors: Sprickann-Kerkerinck.

Eröffnung am 8. Januar 1914

Am 8. Januar 1914 wurde das Gerichtsgebäude eingeweiht, am 7. Oktober 1944 fiel es dem Bombenangriff auf Emmerich zum Opfer, ab 1951 begann der Wiederaufbau, bei dem man sich aber dekorative Details und die dritte Etage sparte. Erst in den 90er Jahre und ab 2004 wurden Stuckelemente und Wand- und Deckenmalereien anhand historischer Abbildungen rekonstruiert.

Dem Fluchtreflex entgegenwirken

In der Wilhelminischen Zeit sollten Amtsgebäude respekteinflößend und überdimensional sein“, skizziert Edmund Verbeet die gesellschaftlich-soziologischen Grundlagen der Baukultur zur Kaiserzeit. Da machte das Emmericher Gerichtsgebäude den Strukturprinzipien öffentlicher Architektur alle Ehre. Winzig sollte der Mensch wirken, bereits durch das Gefühl der Verlassenheit in den hohen, langen Gängen gedemütigt werden. An der Architektur lässt sich natürlich heute nichts mehr ändern, wohl aber können die Räume und Flure den Menschen ein anderes Gefühl geben: Ein gemütlicher roter Samt-Sessel, moderne Lichtobjekte, originelle Lampen und farbstarke, symbolträchtige Bilder laden bis 16. Mai geradezu zum Verweilen auf den Gerichtsfluren ein. Die Ausstellung ‚“courtcolour 100“ wird am Freitag, 14. März, 17 Uhr eröffnet. Den musikalischen Rahmen gestaltet das Duo Saxoforte (Robert Wijnands, Saxophon und Ben Simmes, Klavier).

Autor:

Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein

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