Die Clowns waren los im Museum

Die Besucher hatten sich rote Clownnasen aufgesetzt. Foto: Ralf Beyer
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Wer am Sonntag ein wenig zu spät zur Ausstellungseröffnung von „Clowns – mehr als nur Zirkus“ ins Rheinmuseum gekommen war, rieb sich wahrscheinlich verwundert die Augen. Viele der Anwesenden trugen rote Clownsnasen.

Herbert Kleipaß verwies in seiner heiteren Begrüßungsrede darauf, dass erstaunlicher Weise Facebook die Ausstellung ermöglicht hätte. Denn auf dieser Plattform hätte er Hans-Dieter Hormann wieder getroffen. 1983 hatte Hormann schon einmal im Emmericher Rheinmuseum eine Ausstellung mit Gedichten und Zeichnungen. Und nun komme er als „Gewinner“ (eine Anspielung auf Hormanns Auftritt und Gewinn bei Günter Jauchs „Wer wird Millionär“) wieder zurück nach Emmerich. In der aktuellen Ausstellung, die bis zum 9. März andauert, werden Acrylbilder auf Leinwand gezeigt.
Hans-Dieter Hormann erzählt, wie sehr er sich freue, so viele „alte“ bekannte Gesichter wieder zu sehen. Kein Wunder, Hormann, 1948 in Mönchengladbach geboren, kam 1972 durch seine Einberufung zur Bundeswehr nach Emmerich, wo er dann über 25 Jahre lang lebte. Sein für heute angekündigter Überraschungsgast, Antoschka, eine russische Clownin von Weltrang, könne aufgrund einer Erkrankung ihres Partners leider nicht kommen. Seine Leidenschaft für Clowns hat er bereits im Alter von neun Jahren entwickelt und seitdem hat er alles zum Thema Clowns gesammelt. „Wenn man eine rote Nase aufsetzt, kann man viel einfacher die Wahrheit sagen.“

Sein alter Freund Hein Driessen

Er verteilt rote Nasen und viele Besucher bedienen sich. 2010 habe er sich dann einen Traum verwirklicht und das einzige Clownmuseum in Europa gegründet, das in seiner jetzigen Heimatstadt Leipzig sei, wo er auch des öfteren Besuch von bekannten Clowns erhält. Hans-Dieter Hormann ist vielen Emmerichern ein Begriff. Eine ältere Dame hat extra Postkarten mitgebracht, auf denen drei Werke von Hormann (natürlich Clowns) zu sehen sind, die sie bereits 1991 und 1992 erstanden hat. Auch sein alter Freund Hein Driessen ist gekommen und erzählt begeistert, dass Hormann mal eine Karikatur von ihm angefertigt hätte. Hormann pflichtet bei und meint “Ja ja, die hieß Picasso vom Niederrhein.“ Hormann, der als selbständiger Bauingenieur gearbeitet hat erzählt, dass die Malerei in seinem Leben schon immer einen wichtigen Stellenwert hatte. „Schon als Kind hab ich immer gezeichnet, das war ein bisschen wie eine Insel auf die ich mich zurückziehen konnte.“
Auf den Bildern der Ausstellung sind ausschließlich Clowns dargestellt. Für Hormann sind Clowns nicht maskierte Spaßmacher, sondern er findet, dass sich hinter den Masken oft sehr nachdenkliche und dem Philosophieren zugetane Menschen verbergen, die in ihrem Tun der Gesellschaft häufig einen Spiegel vorhalten. Und so findet man auf einigen der Bilder auch Zitate. Zum Beispiel: „Jeder Mensch ist ein Clown, aber nur wenige haben den Mut, es zu zeigen“ (Charlie Rivel).

Autor:

Lokalkompass Emmerich aus Emmerich am Rhein

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