Schulen in Emmerich
Schulalltag digitalisieren

Die Vertreter der Gesamtschule, des Gymnasiums und der Stadt Emmerich sind überzeugt mit its-Learning die passende Lernplattform im Einsatz zu haben. | Foto: Dirk Kleinwegen
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  • Die Vertreter der Gesamtschule, des Gymnasiums und der Stadt Emmerich sind überzeugt mit its-Learning die passende Lernplattform im Einsatz zu haben.
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Gesamtschule und Gymnasium führen neue Lernplattform ein

Die Gesamtschule Emmerich und das Willibrord-Gymnasium haben in den letzten Monaten die Lernplattform its-learning eingeführt. Damit soll nicht nur im Falle eines Corona-Lockdowns Homeschooling betrieben werden, die Plattform soll Schüler, Lehrer, aber auch Eltern im gesamten Schulalltag unterstützen. Bei einem Pressetermin wurde das neue System vorgestellt.

Direkt nach der Anmeldung im System kann der Schüler über Kacheln seine Kurse auswählen. Dort kann man eingestellte Aufgaben ansehen, diese mit allen Möglichkeiten des Internets bearbeiten und das Ergebnis bei Bedarf zur Bewertung an den Lehrer schicken. Das kann per Office-Datei, Video oder Sprachnachricht geschehen. Die Schüler können auch klassisch handschriftlich arbeiten, dann das Ergebnis abfotografieren und hochladen.
     Unter einem Menüpunkt können Schüler auch Gruppen erstellen, um dort gemeinsam zu arbeiten und Informationen auszutauschen. Lehrer bleiben dabei außen vor, nur der Administrator kann bei Gefahr im Verzuge auf die Gruppen zugreifen. Über einen Kalender können Gesprächstermine zwischen Schülern und Lehrern vereinbart werden.
     Bei dem Pressetermin stellte die Lehrerin Kristin Pohl vor, wie sie am Tag zuvor mit ihrer 10d auf Distanz den Chemieunterricht durchgeführt hat. Neben dem Lesen von Informationen und Ansehen eines Erklärvideos, mussten die Schüler im Internet Fragen beantworten und einen Bildschirmausdruck der ausgefüllten Fragen an die Lehrerin senden. Das Ganze hat ohne Probleme funktioniert.
„Wir haben bei der Auswahl viel Wert daraufgelegt, dass das Lernmanagementsystem einfach bedienbar ist, intuitiv ohne große Schulungen für die Schüler“, berichtete Raoul Schwarz von der IT-Abteilung der Stadt Emmerich.

Schüler begreifen schneller als Lehrer

Auch die Eltern wurden in das Projekt einbezogen, Viktoria Görlich erstellte eine Informationsschrift für die Eltern. Mit deren Hilfe und einem Elternabend können die Erziehungsberechtigten jetzt mit dem System umgehen, denn gerade die Schüler der untersten Klassenstufe benötigen noch die Unterstützung der Eltern. Doch die meisten Schüler begreifen das Programm äußerst schnell. „Ich habe den Eindruck, dass sich die Schüler da einfacher reinfinden als manche Kollegen“, erklärte Markus Laszlo, Administrator für its-learning an der Gesamtschule, „zuerst ist das Programm bei den Kollegen nur mäßig angekommen und hat viele erst einmal abgeschreckt. Doch mittlerweile sind alle Lehrer so weit geschult, dass sie in der Lage sind, ihre Aufgaben an die Schüler zu übermitteln.“
     Die Schulen haben in Verbindung mit dem Schulträger bereits weit vor Corona nach einem passenden Lernorganisationssystem gesucht. Im Rahmen von Diskussionen, Fortbildungen und Vergleichen wurde zusammen its-learning ausgewählt. „Das Programm passt mit seinen Bausteinen sehr gut zu unserem fachlichen und pädagogischen Konzept“, erklärte Christiane Feldmann, Leiterin der Emmericher Gesamtschule.

Schüler warten auf schnelles Internet

     In der Oberstufe sind die Schüler mit iPads ausgestattet und mit denen arbeiten sie während des Unterrichts grundsätzlich mit its-learning. Das ist zurzeit aber nur am Standort an der Paaltjessteege möglich, da nur dort die notwendige Infrastruktur mit Glasfaseranbindung vorhanden ist. Die Schüler am Grollschen Weg warten schon länger auf schnelles Internet und freies W-LAN. Aber auch hier sucht die Stadt Emmerich aktiv nach Abhilfe. Weitere Gelder aus verschiedenen Fördertöpfen sollen für die Anschaffung von iPads für Lehrer und Schüler verwendet werden.
     „Wir nutzen die Plattform auch für Schüler, die unabhängig von COVID, krankheitsbedingt länger fehlen. So können diese Schülerinnen und Schüler aktiver, als es früher der Fall gewesen ist, am Lernprozess teilnehmen“, erklärte der Leiter des Gymnasiums Stephan Bieke.
     Für Jennifer Aengenheyser, auch vom Willibrord-Gymnasium, bringt die neue Lernplattform eine große Zeitersparnis: „Tafelbilder, die wir im Unterricht nutzen, können wir hochladen, es ist kein Abschreiben mehr erforderlich.“ Besonders gefällt ihr die mögliche Kommunikation mit den Schülern per Chat-Funktion.
      „Ich glaube, dass wir damit den richtigen Schritt in die richtige Richtung machen“, erklärte Bürgermeister Peter Hinze, „zumal wir auch gerade in Corona-Zeiten leben, diese machen es notwendig, dass wir uns richtig aufstellen für das Homeschooling.“
     Die Kosten für its-learning liegt bei sieben Euro pro Jahr und wird, für die 1300 Schüler und Lehrer, von der Stadt Emmerich als Schulträger übernommen. Auch die Online-Lernhilfe sofatutor können die Schüler der Gesamtschule nutzen. Die Schule hat mit dem Anbieter von über 10.000 Videos, Übungen und Arbeitsblätter eine Kooperation vereinbart, die Kosten werden aus dem Lernmittelbeitrag der Eltern finanziert.

Autor:

Dirk Kleinwegen aus Rees

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