Alternative zu den Plänen der Stadt

Mitglieder des Wirtschaftsforum Rees stellten ihr Positionspapier zu den Plänen zum NIAG-Gelände vor. Foto: Jörg Terbrüggen
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Rees. Sind die Bürger in Rees und Umgebung unterversorgt? Diese Frage könnte man sich stellen, wenn man die derzeitigen Pläne der Stadt Rees und des Investors für das NIAG-Areal und das Postgelände sieht. Dort soll großflächiger Einzelhandel hin.

Das Wirtschaftsforum sieht dort aber keinen so großen Handlungsbedarf. Es gelte bestenfalls Optimierungen anzustreben. Horst Schappfeld bemerkte, dass Rees durchaus eine gut funktionierende Einzelhandelsstruktur habe. Bei den vorgelegten Plänen befürchtet das Wirtschaftsforum, dass die Kirch- und Fallstraße plötzlich abgeschnitten seien und sich alles vornehmlich auf das Gebiet rund um das NIAG-Gelände konzentrieren würde.
„Deshalb treten wir ausdrücklich für eine zeitgleiche Stärkung des Marktplatzes als Zentrum der historischen Innenstadt ein“, erklärte Ruth Pollmann. Sonst käme es zu beschriebener Schwerpunktverlagerung an den Rand des Stadtkerns. Nach wie vor denkt das Wirtschaftsforum über eine Auslagerung bestimmter Teile des Rathauses nach, um das Erdgeschoss frei zu bekommen. „Diese Flächen“. so Ruth Pollmann, „sind attraktiv, weil sie ebenerdig sind.“Hier könnte dann künftig Handel und Gastronomie einen Platz finden.

Ebenfalls könnten die Räume der Polizei und der Stadtbücherei frei gemacht werden und dem Einzelhandel (Rathausarkaden) zugeführt werden. Die Stadt tritt quasi als Vermieter auf und muss die Immobilien nicht verkaufen. Der Marktplatz würde somit an Attraktivität gewinnen. Sozialamt, Bürgerservice, Bücherei, Stadtkasse und Polizei ziehen dafür in gemietete Flächen am NIAG-Gelände ein. Die dortigen Obergeschossflächen könnten so bezahlbarer als Wohnraum zu vermarkten sein.

Außerdem hätte der Projektentwickler mit der Stadt einen Ankermieter. „Wenn man hier Miete gegen Miete tauscht, braucht man gar nicht über hohe Investitionen reden. Am Rathaus könnte man höhere Mieten erzielen als auf dem NIAG-Gelände und die Stadt könnte somit problemlos hier anmieten“, rechnete Michael Kemkes vor. „Wir könnten uns aber auch durchaus vorstellen, dass man das NIAG-Gelände erst einmal liegen lässt. Man muss die Fläche ja nicht sofort vermarkten,“meinte Pollmann. Eine isolierte Entwicklung des Postgeländes, so Kemkes könnten sich hingegen einige Reeser vorstellen.
Durch die Konzentration auf den Marktplatz erhielte die Stadt hochwertige Einzelhandelsflächen, dazu noch am heutigen Postgelände. Die Stadt würde ausschließlich durch neue Fachhändler belebt, großflächige „Versuchsflächen“ mit eventuellen unerwünschten Folgen (Leerstand, Discounter) entstünden nicht. In dem neuen Positionspapier des Wirtschaftsforum heißt es dazu: „Durch die Einbeziehung des Marktplatzes wird die Stadt nicht zum gleichen Zeitpunkt mit einer unerwünschten „Neuen Mitte“ konfrontiert.
Den offenen Dialog, den auch Bürgermeister Christoph Gerwers befürwortet, will das Wirtschaftsforum fortführen. Eine breite Unterstützung durch die Bürger sei dafür eine Grundvoraussetzung. „Wir wollen die Stadt nur motivieren auch in Alternativen zu denken“, so Ruth Pollmann abschließend.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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