Für das Jubiläum zurück an die alte Wirkungsstätte

Es war seine einzige Stelle als Pfarrer, die Clemens August Zumhülsen in der Gemeinde Speelberg in der Liebfrauenkirche übernommen hatte. Foto: Jörg Terbrüggen
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In diesen Räumlichkeiten kennt er sich aus, hat dort viele Feierlichkeiten abgehalten. Lange Jahre war es quasi seine Heimat, in die der emeritierte Pfarrer Clemens August Zumhülsen nun zum goldenen Priesterjubiläum gerne wieder zurückkehrt.

Es war für ihn eine schöne Zeit in Speelberg. Probleme, wie sie unlängst in der großen Gemeinde St. Christophorus auftauchten, gab es Gott sei Dank zu seiner Zeit nicht. Gemeinde und Pfarrer bildeten quasi eine Einheit. Am 21. November 1976 wurde er in der Liebfrauenkirche feierlich in sein Amt eingeführt. Gerne erinnert sich Zumhülsen an einige Ereignisse aus seiner Zeit als Pfarrer in Speelberg zurück.
So regte er bereits kurz nach seiner Einführung den bis heute noch exestierenden Gebetsgang nach Nütterden an, ausschließlich für die Männer. „Wir mussten damals noch um 10 Uhr wieder über der Grenze sein, denn seinerzeit gab es noch einen Schlagbaum.“ Noch heute marschieren sie am Freitag vor Palmsonntag über die längst nicht mehr exestierende Grenze.
Zum goldenen Jubiläum der Liebfrauenkirche wurde die Innenhaut der Kirche erneuert, besser gesagt, die Wände wurden mit Styropor gedämmt. Zu dieser Zeit sind dann auch die beiden Stirnfenster eingebaut worden. „Von den modernen Kirchenfenstern hier am Niederrhein sicherlich mit die schönsten“, wie Clemens August Zumhülsen stolz bemerkte. Auch auf ein weiteres Ereignis blickte er gerne zurück. Denn anlässlich seines silbernen Priesterjubiläums wurde der Kreuzweg in der Kirche, der mittlerweile verblichen war, durch den Künstler Dieter von Levetzow erneuert.

Nur noch "Würdensträger"

Nun, nach seinem Ausstieg am 11. Juli 2004, ist der emeritierte Pfarrer nur noch „Würdensträger“. „Ich werde ab und zu angerufen und gefragt, würden sie die Messe wohl übernehmen“, schmunzelte Zumhülsen. Er lebt mittlerweile wieder im Münsterland, seiner eigentlichen Heimat. Am 29. Mai 1938 erblickte er in Eberswinkel das Licht der Welt. 1944 kam er in die Schule und erlebte das Kriegsende aus der Perspektive eines Kindes. 1949 ging Clemens August Zumhülsen nach Warendorf auf das dortige Gymnasium. „Wir waren 56 Jungen in einer Klasse.“ Während der Schulzeit stellte sich dann für ihn die Frage, was er später einmal beruflich machen wollte. „Da mein Onkel, der älteste Bruder meines Vaters, bereits Priester war, meldete ich mich nach dem Abitur (1958) in Münster (1960) an, um dort Theologie zu studieren mit dem Ziel, Priester zu werden.“
„Das Studium war ein wenig wie ein Fegefeuer. Es glich einem Bergbaubetrieb. Man musste erst eine Menge totes Gestein wegschaffen, bevor man an die Kohle kam.“ Vor allem sprachlich wurde den angehenden Priestern einiges abverlangt. „Das Hebräisch war völlig anders aufgebaut als das Lateinische. Wer nicht sprachbegabt war, der hatte es unheimlich schwer.“ Nach acht Semestern hatte Clemens August Zumhülsen das Examen in der Tasche. Am 29. Juni 1964 wurde er schließlich im Paulusdom in Münster vom damaligen Bischof Joseph Höffner zum Priester geweiht.

Jubiläum in Speelberg feiern

Von 1964 bis 1967 war Zumhülsen in Rheine zu seiner ersten Kaplanstelle. Die zweite verbrachte er von 1967 bis 1972 in Oelde. „Hier hatte ich meinen ersten eigenen Haushalt über dem Kindergarten. Ich habe nie einen ruhigeren Ort gehabt als da.“ Hier trat 1968 dann auch Johanna Osterholt in sein Leben. Die Haushälterin kümmerte sich liebevoll um die häuslichen Dinge und tut dies auch heute noch. Epe war schließlich von 1972 bis 1976 die letzte Kaplanstation, ehe Clemens August Zumhülsen am 21. November 1976 in Speelberg in der Liebfrauenkirche als neuer Pfarrer eingeführt wurde.
Nun feiert er dort auch am 29. Juni sein goldenes Priesterjubiläum. Um 11 Uhr findet der Festgottesdienst statt, anschließend besteht im Pfarrgarten die Möglichkeit der Begegnung.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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