Was ist das bloß für ein Wetter? Diplom-Ökologe Dirk Janzen weiß Bescheid

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Vergangenen Winter hatten wir schon im November Schnee - und schimpften, das sei doch nicht normal. Diesmal gab es noch gar keinen „richtigen Winter“, und das ist uns auch nicht recht. Was also ist „normal?“ Und was passiert in der Natur, wenn es so lange warm bleibt?

„Die Natur ist auf diese Witterung absolut eingestellt“, beruhigt Dirk Janzen, Diplom-Ökologe, Landschaftsarchitekt und Leiter der Biologischer Station des EN-Kreises. „Dieses suppige Wetter bekommen wir vom Meer - wir haben hier nämlich atlantisches Klima, das bedeutet milde, feuchte Winter - und auch Sommer.“ Bliebe es so warm, könnten etwa Fledermäuse aus der Winterruhe kommen und Nahrung suchen - und das würde schwierig, weil es jetzt keine gibt. Obwohl selbst Mücken locker 20 Grad Kälte überstehen - die Hoffnung, dass kalte Winter auch weniger Plagegeister zur Folge haben, ist also unbegründet.

Normal ist auch, dass jetzt noch etliche Blumen blühen - „das ändert sich dann schnell, wenn es richtig kalt wird“, weiß Janzen. Und davon geht er auch aus: „Meist kommt die Kälte ja erst im Januar oder Februar. Den Tieren und Pflanzen macht das nichts - sie sind an diese Schwankungen gewöhnt, manche besitzen regelrechte Frostschutzmittel. Nur wir Menschen, wir leiden darunter!“ Ein Trost: Nach dem trockenen Herbst haben die wasserreichen vergangenen Wochen der Natur sehr gut getan.

„Generell“, so Janzen, der gerade auf einer Klima-Tagung für den EN-Kreis war, „werden wir hier vom Klimawandel nicht viel mitkriegen. Nur die Wasserverteilung übers Jahr wird sich ändern: sehr heiße, trockene Sommer und mehr Starkregen.“

Blühende Rosen wie diese gestern in Schwelm sind momentan völlig normal, sagt Diplom-Ökologe Dirk Janzen. | Foto: Frank Schneidersmann
Autor:

Carmen Möller-Sendler aus Ennepetal

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