Ich war noch niemals in New York: Uli tut gut

Uli Scherbel (links) mit Vladimir Korneev bei den Proben von "Ich war noch niemals in New York". Foto: stage/Winkler
  • Uli Scherbel (links) mit Vladimir Korneev bei den Proben von "Ich war noch niemals in New York". Foto: stage/Winkler
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Beim Musical „Ich war noch niemals in New York“ ist er am längsten dabei:Uli Scherbel. Er fand nach dem ersten Geburtstag der Show Udo Jürgens persönlich auf seinem Garderobensofa sitzend vor. „Er saß da und ich stand in Schockstarre in der Tür“, erinnert er sich lächelnd. Und spätestens wenn er lächelt, dann denkt der Musical-Fan im Revier: Der „Joseph“ ist wieder da.

Und das nervt ihn nicht. „Im Gegenteil, es ist herrlich, wenn meine Vermieterin sagt, „Wahnsinn, der Joseph wohnt bei mir“, dann freue ich mich. Schließlich war diese Rolle im Colosseum Theater Essen meine erste große. Sie hat das aus mir gemacht, was ich heute bin.“ Und Musical ist immer noch das, was er will: Schauspiel, Tanz, Gesang. „Das Triplet habe ich gewählt und das macht mir Spaß.“

Aber ausgerechnet beim Udo Jürgens-Musical ist er so lange dabei? „Es ist eine wunderbare Show mit einer ganz tollen Botschaft“, sagt er, dann zieht er die Augenbrauen hoch. „Wir spielen ja nicht das Leben von Udo Jürgens nach, sondern eine ganz eigene Geschichte, bei der es viel um Toleranz geht - zum Beispiel vor dem Alter.“ Scherbel selbst spielt den schwulen Maskenbildner eines Fernsehstars. „Das Schöne ist, dass dessen Schwulsein in seiner Arbeitswelt, seinem Umfeld gar nicht thematisiert wird. Es ist einfach so“, erklärt er. Tolerant eben.

Er selbst besitzt - und besaß schon als Jugendlicher - eine Udo Jürgens-Platte, weil er schon immer die Texte mochte. „Viele sind ja von Michael Kunze, der auch im Musical-Bereich tätig ist“, weiß er. Und Udo Jürgens persönlich? „Der war total nett. Und er war so aufrichtig gerührt und glücklich, dass es dieses Musical mit seinen Melodien tatsächlich gibt“, erinnert sich Scherbel, der zurzeit in Oberhausen am Wald wohnt, weil er gern joggt. Uli Scherbel mag, dass „Ich war noch niemals in New York“ eines der wenigen Musicals ist, in das man von acht bis 80 reingehen kann. „Es ist wirklich beste Unterhaltung für die ganze Familie“, ist er sicher. Es bediene genau die Stimmung, in der man sich gerade befindet.

„Wenn ich nicht gut drauf bin und die Kollegen singen „Immer wieder geht die Sonne auf“, dann ist das einfach schön, auch für mich“, erklärt er. Und wenn Uli Scherbel „Griechischer Wein“ und „Ehrenwertes Haus“ singt, ist das zweifellos auch so - für sein Publikum. Und welches Lied singt er noch? „Alles, was gut tut“, sagt er und zeigt auf seine Jacke, auf der „Uli tut gut“ steht. „Die habe ich von Kollegen geschenkt bekommen.“ Und dann lächelt er wieder dieses Lächeln...

Das Musical "Ich war noch niemals in New York"

Das Musical „Ich war noch niemals in New York“ erzählt mit viel Humor eine Generationen-Geschichte: Die Alten, die unglücklich im Altenheim sind, und sich einen letzten Traum erfüllen wollen: New York... Deren Kinder, die mitten im stressigen Arbeitsleben stehen, keine Zeit für ihre Eltern haben - und irgendwie auch nicht wollen, dass diese nach New York fahren... Der Nachwuchs ist das Enkelkind, das noch cool genug ist, um ein Herz für die Alten zu haben...

Das Musical läuft seit dem 5. Dezember im Metronom-Theater am Centro in Oberhausen. Weitere Info und Tickets unter www.metronomtheater.de.

Autor:

Silke Heidenblut aus Essen

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