Blendende Verblendung: Fachwerkhaus von Frank Weise an der unteren Kirchtreppe in Kettwig wird zur Unendlichen Geschichte

Zwischen Ist-Zustand und saniertem Endzustand. Während Hartmut Ewert verärgert und auch fassungslos vor den neu entdeckten Schäden im Badezimmer steht.
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  • Zwischen Ist-Zustand und saniertem Endzustand. Während Hartmut Ewert verärgert und auch fassungslos vor den neu entdeckten Schäden im Badezimmer steht.
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Frank Weise wollte es auf die richtige Art und Weise tun. Die Renovierung des Fachwerkhauses an der Kirchtreppe sollte für den Musiklehrer mit eigener Musikschule eine Herzensangelegenheit werden. In dem dann fertig gestellten Schmuckstück seine Schule ein Zuhauses finden. Doch zwischen Wunsch und Wirklichkeit liegen viel „Blut, Schweiß und Tränen“, um es mal mit Winston Churchill auf den Punkt zu bringen.

Im Juli startete Frank Weise mit viel Euphorie, eigens angelerntem Fachwissen und vielen Fachleuten zur Unterstützung sein Herzensprojekt an der unteren Kirchtreppe. Bereits damals war ihm bewusst, dass auf ihn unter der Verschalung die ein oder andere böse Überraschung warten könnte. Doch aus dem Konjunktiv ist ein Dauerzustand geworden. Oder wie es Projektmanager Hartmut Ewert, den sich Weise inzwischen als Unterstützung mit ins Boot geholt hat, treffend formulierte: „Das Haus war eine blendende Verblendung. Quasi hinter jeder Putzschicht, hinter jeder Dämmplatte wartete eine böse Überraschung. Das hat dann leider zu einer Explosion der Kosten geführt, die das Budget von Frank Weise bis ans Limit und darüber hinaus strapaziert hatten.“

"Das Haus war eine blendende Verblendung."

Entstanden sind diese zusätzlichen Kosten nach Ansicht von Ewert vor allem durch, „einen enormen Instandhaltungsstau und auch durch unsachgemäß ausgeführte Reparaturen.“ Besonders bitter für Weise: Der eigentlich aufgestellte Zeitplan, dass im Herbst die Reparaturen abgeschlossen und er vor dem am 31. Dezember endenden Mietvertrag seiner Musikschule bereits umgezogen sein würde, war komplett hinfällig. Für Weise eine besondere Belastung. „Ich musste mir ja jetzt neue Räumlichkeiten suchen, damit ich weiter meinem Gewerbe nachgehen und Geld verdienen kann. Denn die Rechnungen und Belastungen laufen ja jeden Monat weiter.“

"Sobald ich das Okay vom Finanzamt für die Stiftung und den Förderverein habe und dann das Wetter mitspielt, brauchen wir drei Monate, dann strahlt dieses Schmuckstück wieder in neuem Glanz.“

Dennoch steckte Weise nicht auf und entwickelte zusammen mit Ewert eine Idee, aus der Renovierung eine Kernsanierung zu machen und Kettwig damit ein weiteres einmaliges historisches Baudenkmal zu schenken, das etwa auch besichtigt werden kann und vielleicht auch in die Führungen des Nachtwächters eingebaut wird. Ewert erklärt den Plan: „Es haben sich spontan viele Denkmalschützer, Altstadtliebhaber und auch Freunde von Frank Weise bereit erklärt zu helfen. Diese Bereitschaft geht über die Grenzen von Kettwig hinaus. Wenn wir das Okay vom Finanzamt bekommen, dann können wir den Förderverein und die Stiftung gründen. Wenn dann auch noch das Wetter mitspielt, dann erstrahlt dieses Schmuckstück nach drei Monaten wieder in seinem neuen, alten Glanz.“
So ganz kann Frank Weise an diese dann doch glänzende Zukunftsperspektive des Hauses an der Kirchtreppe noch nicht glauben. Zu häufig und zu intensiv waren die Nacken- und Rückschläge die er in den vergangenen Monaten hinnehmen musste. Angetreten mit dem hehren Ziel ein Fachwerkhaus auf die althergebrachte Weise zu renovieren, erlitt er beinahe Schiffbruch. Doch auch dank der Unterstützung von Hartmut Ewert sind die Sturmwolken vertrieben und es scheint wieder Licht am Horizont. Damit das Haus doch bald wieder im alten Glanz leuchtet.

Autor:

Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr

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