Evangelische Kirche Kettwig: Ickten soll in Mülheim verbleiben

Bei der Versammlung der Glieder der Evangelischen Gemeinde in Kettwig prallten die Emotionen der Gemeindeglieder auf die sachliche Art von Superintendent Helmut Hitzbleck von der Evangelischen Kirche an der Ruhr. | Foto: Bangert
  • Bei der Versammlung der Glieder der Evangelischen Gemeinde in Kettwig prallten die Emotionen der Gemeindeglieder auf die sachliche Art von Superintendent Helmut Hitzbleck von der Evangelischen Kirche an der Ruhr.
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Dass die Evangelische Gemeinde Kettwig gerne aus dem Kirchenkreis An der Ruhr in den Kirchenkreis Essen wechseln möchte, ist schon lange bekannt. Doch ein wichtiges Thema, das sich im Laufe des angestrebten Wechsels ergeben hat, ist die zukünftige Zugehörigkeit Icktens. Diese wurde nun auf einer extra anberaumten Gemeindeversammlung diskutiert.

Dort prallten in einer emotional geführten Diskussion die Meinungen vieler Gemeindeglieder und die von Superintendent Helmut Hitzbleck vom Evangelischen Kirchenkreis An der Ruhr. Grund für die Debatte war die Überlegung von Hitzbleck im Zuge des angedachten Umzugs die Gemeindegrenzen an die kommunalen Grenzen anzugleichen.
Hinter diesem Gedanken des Superintendenten stehen vor allem finanzielle Überlegungen und eine Vereinfachung der Verwaltungsstruktur. „Durch den Umzug verliert der Kirchenkreis An der Ruhr sofort 150.000 Euro an Jahr an Einnahmen aus der Kirchensteuer. Das ist natürlich ein enormer Verlust. Dieses wird in der Regel durch einen Soli-Zuschlag des aufnehmenden Kirchenkreises abgefedert. Aber letztendlich hängen an diesen Geldern auch Arbeitsplätze. Daher wäre ein Verbleib von Ickten für den Kirchenkreis quasi ein Tropfen auf dem heißen Stein.“

"Durch den Umzug verliert der Kirchenkreis Ruhr sofort 150.000 Euro im Jahr an Einnahmen aus der Kirchensteuer."

Außerdem könnten die dann im Kirchenkreis An der Ruhr verbliebenen Glieder der Evangelischen Gemeinde Kettwig fast formlos durch das Ausfüllen einer Bescheinigung den Kirchenkreis wechseln und den anderen Kettwigern sofort folgen. Dieser sehr sachlichen und kirchenpolitischen Argumentation konnten die Anwesenden nicht unbedingt folgen. Sie würden die bestehenden Grenzen gerne belassen und somit komplett und in einem Schritt in den Evangelischen Kirchenkreis Essen wechseln. Pfarrerin Christiane Wittenschlaeger brachte es auf den Punkt: „Viele haben beim Verbleib Icktens in Mülheim ein komisches Gefühl, als würde man ein Familienmitglied zurücklassen.“
Zu einem Konsens kamen die Diskussionspartner an diesem Abend nicht mehr. Somit wird sich auch mit diesem Thema der Steuerungsausschuss beschäftigen. In diesem sitzen insgesamt sieben Vertreter des Evangelischen Kirchenkreises An der Ruhr und der Gemeinde. Das nächste Treffen ist für den 7. April angesetzt. Dann sollen auch die Ergebnisse einer Befragung zu diesem Thema vorliegen, die aktuell in Ickten und den anderen Teilen der Gemeinde durchgeführt wird. Die Auswertung soll fundierte Erkenntnisse über die Strömungen und Meinungen der Evangelen bringen.

Autor:

Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr

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