Essen testet legale Spraymöglichkeiten - Zwölf Graffitiflächen geplant

Kreativität statt Destruktivität lautet momentan die Devise der Jugendarbeit in Essen. Mit zwölf sogenannten „Halls of Fame“ will die Stadt der kriminellen Sprayerszene entgegenwirken.

Gerd Dubiel, Projektleiter der „Hall of Fame“-Aktion in Essen, erklärte in der letzten Bezirksvertretungssitzung (BV VIII): „Wenn wir den Sprayern eine Möglichkeit geben, ihre Kunst legal zu verwirklichen, reduzieren wir die kriminellen Tätigkeiten der Szene“.
Alle Flächen sollen von einem Ansprechpartner betreut werden. Bevor es an das Sprayen geht, gilt es, sich eine Erlaubnis aus dem Internet zu besorgen.
Die Kosten für Abfallentsorgung und weitere Reinigungen sollen sich auf 7.500 Euro jährlich belaufen.
Ein ähnliches Modell
verlief in Bochum bereits erfolgreich, in Essen wurde schon eine Fläche an der Zollstraße eingeweiht, zudem gibt es am Jugendzentrum Weigle Haus eine weitere Spraymöglichkeit. Auch auf der Ruhrhabinsel könnten bei Bedarf „Halls of Fame“ entstehen.
Die BV VIII entschied, den Vorschlag zunächst mit 200 Euro zu unterstützen. Es gab aber auch Einwände:
Das Essener Bürger Bündnis (EBB) ist vom Konzept nicht überzeugt. Bezirksvertreter Heinz Schuster meint: „Durch diese Flächen können wir das illegale Sprayen sicher nicht komplett eindämmen.“
Auch Dirk Kalweit von der CDU ist unsicher: „Beispiele wie Berlin und Bremen zeigen, dass die Pflege der Spraywände sehr kostenaufwändig sind. Trotzdem wäre die Projektrealisierung aus ästhetischer Sicht einen Versuch wert.“
Gerd Dubiel glaubt jedoch fest an eine rückläufige Quote der gesetzlosen Spray-Aktionen.

Foto: Stadtbildstelle/P.Herzogenrath

Autor:

Niklas Cordes aus Essen-Ruhr

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