Polizei im Ruhrgebiet geht verstärkt gegen Einbrecher vor - Innenminister Jäger: "Ganz NRW profitiert von diesem vorbildlichen Netzwerk"

Die acht Polizeibehörden des Ruhrgebiets gehen verstärkt gegen
Serieneinbrecher vor. Sie haben sich im „Auswerteverbund Ruhr“ (AWR)
zusammengeschlossen und so ihre Strukturen im Kampf gegen Wohnungseinbrüche optimiert. „Mit der neuen Strategie im Rahmen unseres Aktionsprogramms „Riegel vor“ verschärft die Polizei im Ruhrgebiet ihre Fahndung“, erklärte Innenminister Ralf Jäger heute (12. Dezember) in Essen.

Der Verbund bildet eine neue Informationsquelle für die Ermittler.

Alle Informationen stehen über eine Datenbank schnell über die Grenzen der Städte und Behörden hinweg zur Verfügung. Darin sind alle Einbrüche erfasst, die nach Tathergang als Teil einer Serie erscheinen. „Von diesem vorbildlichen Netzwerk
profitieren die Menschen in ganz NRW“, betonte Jäger. „Der Auswerteverbund
ist dann besonders schlagkräftig, wenn die Menschen aufmerksam sind und über
die Polizeinummer 110 Hinweise geben“, sagte der Innenminister. „Ein
Einbruch kann jeden treffen. Aber jeder kann auch etwas tun, um einen Einbruch
zu verhindern. Jeder kann seine eigenen vier Wände noch besser schützen, noch
aufmerksamer sein. Nur gemeinsam schieben Bürger und Polizei den Einbrechern
den Riegel vor.“ Wie wichtig Hinweise von Zeugen zur Bekämpfung der
Einbruchskriminalität sind, zeigen zwei Beispiele aus Essen: · Nachts fällt
dem Anwohnerehepaar G. ein verdächtiges Fahrzeug auf, aus dem drei Männer
aussteigen und sich dunkle Jacken überziehen. Sie verständigen die Polizei
über die Nummer 110. Die eingesetzten Polizisten nehmen die drei Männer kurze
Zeit später bei einem versuchten Einbruch in eine Tankstelle fest. · Die
Eheleute H. bemerken auf der Straße mehrere Personen, die ihnen verdächtig
vorkommen. Sie merken sich deren Auto-Kennzeichen und rufen die 110 an. Die
Fahnder können die vier Täter wenige Tage später auf Grund des Hinweises beim
Ausspähen von Häusern feststellen und festnehmen. Über das bei ihnen
gefundene Diebesgut werden weitere Wohnungseinbrüche aufgeklärt. Seit 2008 ist
die Zahl der Wohnungseinbrüche bundesweit kontinuierlich gestiegen. In NRW sind
viele Städte und Gemeinden davon betroffen. „Darauf hat die Polizei reagiert
und geht mit einer landesweiten Strategie vor“, erläuterte Jäger. Das
Konzept ist auf eine verbesserte örtliche Analyse, eine systematische
Spurensuche und Spurensicherung, sowie der Ausschöpfung aller
Fahndungsmöglichkeiten ausgerichtet. Zudem stellt das LKA ein Lagebild zur
Verfügung, mit dem die Einbruchsentwicklung landesweit und tagesaktuell
verfolgt und recherchiert werden kann. Damit können die einzelnen
Polizeibehörden Schwerpunkte und Tendenzen bei der Einbruchskriminalität
frühzeitig erkennen und gegensteuern. In NRW wurden im vergangenen Jahr rund
45.000 Einbrüche registriert. Dabei nutzen die Täter günstige Gelegenheiten.
„Häufig passieren Einbrüche, wenn die Bewohner arbeiten oder ‚nur mal kurz
weg sind’“, machte Jäger deutlich. In rund 40 Prozent der Fälle hat der
Täter es nicht geschafft, die gut gesicherten Türen und Fenster aufzubrechen.
„Schlecht gesicherte Wohnungen sind für die Täter wie Einladungen. Je
sicherer die Riegel vor Türen und Fenstern sind, desto unattraktiver wird eine
Wohnung für Einbrecher“, machte der Innenminister deutlich. „Bei der
Sicherung der eigenen vier Wände unterstützt und berät die Polizei
kostenlos.“

Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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