Eine Lichtskulptur für Werden

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Die Idee entstand bereits im Kulturhauptstadtjahr: Ein Veranstaltungsplatz unter der Gustav-Heinemann-Brücke sollte entstehen. Architekt Dieter Michael aus Werden und Prof. Norbert Thomas präsentierten in der vergangenen Woche ihren Vorschlag.

Dieter Michael, Architekt und Hofbesitzer aus Werden, ist mit einer gelungenen Mischung aus Leidenschaft, Hartnäckigkeit und Fingerspitzengefühl an das Projekt gegangen. Und jetzt hat es nicht nur einen Namen, einen renommierten Künstler und konkrete Pläne, sondern auch einen Sponsor - in der heutigen Zeit fast das Wichtigste.
Doch von vorn: Ausgehend von den Arbeitskreisen „Werden ans Wasser“ und „Brücke“, die anlässlich des Kulturhauptstadtjahres in Werden ins Leben gerufen wurden, wurde die Idee entwickelt, einen Veranstaltungsplatz unter der Gustav-Heinemann-Brücke zu schaffen.
Diese dunkle Ecke braucht dringend eine Aufwertung - und mehr Licht! „Es gibt zwei Sorten von Licht“, erklärt Michael. „Natürliches Tageslicht und Kunstlicht.“ Er wünscht sich beides am Ufer unter der Brücke und hat mit Prof. Norbert Thomas einen sehr anerkannten Künstler für das Projekt gewinnen können. Die gemeinsame Vision: Für das Tageslicht ist ein „Fenster“, also ein Loch, in der Brücke notwendig. Und ein Kunstobjekt soll auf beiden Seiten hell leuchten, wenn es dunkel ist.
Aus der Vision ist ein konkreter Plan geworden: Eine Lichtsäule soll in einem noch nicht festgelegten Winkel durch das Loch führen. Etwa zehn Meter nach oben und zwei Meter nach unten.
Die erste Reaktion der Stadtverwaltung war mehr als skeptisch. Doch das hielt Dieter Michael nicht ab, die Pläne weiter zu schmieden. Er zog den Statiker Heinz Janzen zu Rat und er konnte die Verwaltung überzeugen, dass es möglich ist, in der Mitte der Brückenkonstruktion einen Spalt von 80 Zentimetern Breite freizuschlagen. „Es sind nämlich eigentlich zwei Brücken nebeneinander“, erklärt er. „Deshalb ist ein Loch statisch kein Problem.“
Aufgestellt werden soll die Lichtsäule am Ende der Brücke Richtung Altstadt. „Wohin die Säule zeigt haben wir noch nicht festgelegt“, meint der Künstler, der auch Skulpturen vor dem RWE-Tower errichtet hat und namhafte Bürogebäude mit seinen Werken aufwertet. Thomas fragt sich immer: „Wieviel kann man weglassen, damit es das ist, was es ist?“ Es geht ihm ums Wesentliche und das ist in diesem Fall das Licht. Deshalb soll sein Werk sehr schlicht in milchigem Kunststoff gehalten werden.
Die großen Werdener Vereine wurden schon über das Projekt informiert, ebenso wie die Politiker. Die waren vor allem beruhigt, weil Dieter Michael schon einen Sponsor gefunden hat, der nicht nur die Installation bezahlt, sondern auch für Folgekosten aufkommt.
„Jetzt warte ich eigentlich nur noch auf einen Aufschrei aus der Bevölkerung“, schmuzelt der Architekt. Dadurch, dass Werden für Kunst offen ist, könnte der ausbleiben und der „Brückenschlag“ gelingen.
Und bei der Plastik „Lichtblick“, die keineswegs im Widerspruch zum leuchtenden Werden-Schriftzug an der Abteistraße steht, sondern eine Ergänzung ist, soll es nicht bleiben: „Es gab die Idee einer Bürgerin, die historischen Brückenfiguren von Albermann zurück auf die Brücke zu holen. Deshalb unser Vorschlag, die drei Figuren an den Fußgängerübergängen am Bahnhof, der für das Moderne steht, zu stellen und die Plastik ans andere Ende am Beginn der historischen Altstadt zu installieren. Das ist eine schöne Mischung“, erläutert Michael.

Autor:

Melanie Berg aus Essen-Süd

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