Ostern International

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Osterfeuer, Kirche, Gottesdienst, Eier suchen - so oder ähnlich sieht das Programm vieler Familien an den Ostertagen in Deutschland aus. Wie aber feiert man das bedeutendste christliche Fest außerhalb des Landes wollte der Kurier wissen und Reporter Philipp Marquardt machte sich auf die Suche.
Er erfuhr alles über Festtagsparaden in den USA, rot gefärbte Eier in Griechenland und poppig bunte Osterhasen auf Jamaika.

In allen christlichen Ländern dieses Planeten sind die Bräuche zum Osterfest auf die gemeinsamen christlichen Wurzeln zurückzuführen. Feiert es sich also überall gleich? Gewiss nicht. Schon allein die Temperatur kann den Unterschied ausmachen, ganz abgesehen von der Kultur und der landestypischen Küche.

Wie feiert es sich eigentlich unter Palmen bei brütender Hitze? Auf der sonnigen Karibikinsel Jamaika werden auch Ostereier bemalt und Schokohasen gesucht, eher aber im Haus. Wer unter freiem Himmel und strahlendem Sonnenschein sucht, sollte sich beeilen, damit der Hase noch als ein solcher erkannt werden kann. Gewöhnungsbedürftig ist wohl die Farbauswahl: die pinken oder blauen Hasen, nach amerikanischem Vorbild, mögen dem ein oder anderen vielleicht etwas kitschig erscheinen.
Für den kulinarischen Höhepunkt des Osterfests sorgt der „Easter Bun“, eine Art Brot, gewürzt mit Zimt, Nelken und Muskat, und gefüllt mit Rosinen, Korinthen und getrockneten Früchten. Ohne Belag erinnert der würzige Geschmack stark an Lebkuchen, am liebsten aber wird der Bun mit Cheddar-Käse gegessen. Unverzichtbar ist dieser auch bei dem abschließenden Picknick mit der ganzen Familie am Strand, selbstverständlich inklusive Sonnenuntergang.
Nicht ganz so warm wie auf Jamaika feiert es sich in Griechenland. Hier nimmt das Osterfest einen ganz besonderen Stellenwert ein: „Ostern ist wichtiger als Weihnachten“, berichtet Konstantinos Pappas, Inhaber des Restaurants „Navtilos“. In der Osterwoche gehen die Griechen daher jeden Tag in die Kirche und bereiten akribisch das große Fest vor: Ein Schaf oder eine Ziege wird geschlachtet; die Innereien ergeben zusammen mit Reis und Gemüse eine leckere Suppe, die „Magiritsa“. Im Laufe des Ostersonntags werden die übrigen Innereien dann noch am Spieß gegrillt.
Die Ostereier werden mittels Rosenblüten ausschließlich rot gefärbt,
als Erinnerung an das Blut Jesu Christi. Zur Feier schlagen zwei Leute die Eier aneinander und zelebrieren dies mit dem Ausruf: „Christos anesti“ („Christus ist auferstanden“) und der dazugehörigen Antwort: „Alithos anesti“(„Er ist wahrhaftig auferstanden“).
Rund um das Osterwochenende stehen die Türen für die Nachbarn ständig offen, „zwischenmenschliche Probleme spielen zu Ostern keine Rolle mehr“, so Pappas, „gefeiert wird schließlich in großer Gemeinschaft, gekocht wird für alle!“
Ein vielleicht größeres Spektakel mit vielen Besuchern könnte die „Easter Parade“ auf den Straßen der USA sein. „Es gibt marching Bands, bunt dekorierte Floats und riesige Osterhasen“, erzählt Leslie Morgan, Inhaberin der CaféBar „Lulu“. Die Menschen sind verkleidet, die Mädchen tragen „Easter Bonnets“. Die mit bunten Blumen verzierten Strohhüte setzen die Tradition fort, neue Kleider zu Ostern zu tragen, um einen spirituellen Neuanfang einzuläuten. Neben Schokolade werden den Kindern daher auch neue Anziehsachen geschenkt.
Zum Sammeln der, wohlgemerkt, echten Eier bekommen sie ein mit bunten Schleifen geschmücktes Körbchen, den „Easter Basket“. Darin gibt es Platz für die bunt bemalten Eier. Zum Mittag gibt es Deftiges: Der große Schinken auf dem Tisch sollte besser nicht fehlen, wenn die Großeltern zu Besuch kommen...

Autor:

Julia Colmsee aus Essen-Süd

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