Essens schlaue Teppich-Händler

Stellen Sie sich einmal diese Szene vor: Sie gehen in einen Teppichladen und suchen edle Auslegware für Ihre neue Wohnung. Bewohner sind zwei Erwachsene, drei Kinder im Grundschul-alter, zwei Hunde und zwei Katzen.
Der Verkäufer empfiehlt Ihnen seinen absoluten Verkaufsschlager: blütenweiße Schlingenware.
Das Zeug wird ausgeliefert und nach wenigen Tagen wundern Sie sich: Alles ist total verschmutzt. Das reine Weiß war irgendwie doch keine so wirklich gute Idee...
So oder ähnlich passiert‘s nun am Essener Hauptbahnhof, dem Sorgenkind der Kulturhauptstadt 2010.
Die Visitenkarte der Stadt präsentiert sich seinen Besuchern als Dauerbaustelle. Vieles liegt im Spätsommer noch immer in Trümmern. Ein Ende der Pleiten, Pech und Pannen-Aktion ist nicht in Sicht.
Und nun wird auch noch der teure französische Granit am Südausgang zum Bodenproblem: Der war zwar viel teurer als der Billig-Bahnsteinbelag, sieht aber nicht minder vergammelt aus. Denn: Der Naturstein saugt jeden Dreckfleck auf.
Und hier wären wir dann wieder bei unserem desaströsen Teppichkauf...
Welcher unfähige Architekt hat diese Natursteine vorgeschlagen? Welche verschlafenen Dienststellen haben diesen Vorschlag nicht eingehend geprüft und einfach abgenickt?
Und: Warum wurde nicht erst einmal eine Probe des teuren Pflasters vor der großflächigen Verlegung auf Tauglichkeit geprüft?
Jeder Billig-Teppich trägt ein Teppich-Siegel, das Auskunft gibt über Strapazier- und Komfortwert. Bei Granit-Pflaster wird‘s sicher ähnliche Daten geben.
Hat hier jemand vielleicht die französische Gebrauchsanleitung schlichtweg nicht verstanden? - Mon dieu!

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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