„Es war eine gute Sitzung“ - JHV des Werdener TB

Idyllisch gelegene Anlage am Viehauser Berg. Demnächst auch mit Tennis-Halle!
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Die ordentliche Mitgliederversammlung des Werdener Turnerbundes war die erwartet „schwere Geburt“. Zu viel stand auf dem Spiel, war doch eine außerordentliche Versammlung im Januar gescheitert und deren Beschlüsse von einem Fachanwalt für nichtig erklärt worden.

Im Nachgang war WTB-Vorsitzender Ulrich Legel zurückgetreten, weil er keinen Rückhalt im Verein mehr verspürte. Da der Stellvertreter Ulrich Kromer erkrankt ausfiel, übernahm Legel wieder – jedoch nur kommissarisch – zusammen mit Brigitte Schmitt die Vereinsführung. Zur Jahreshauptversammlung hatten die Beiden sich Verstärkung eingeladen. Rechtsanwalt und Notar Dr. Oliver Thiemann stand für satzungsrechtliche Fragen zur Verfügung und wurde dann sogleich von den Mitgliedern als kompetenter Versammlungsleiter bestimmt. Von den 1.770 Mitgliedern des WTB waren immerhin 138 erschienen – deutlich mehr als sonst.
Brigitte Schmitt begrüßte die Anwesenden, ganz besonders die beiden Ehrenmitglieder Christa Löbbert und Dr. Michael Bonmann. Der Bezirksbürgermeister dankte für die Einladung und für die Ehre, im WTB Mitglied sein dürfen: „Wenn ich so sehe, wie viele Ehrungen anstehen, denke ich mir, dass der Verein eine gute Leistung bringt. Beim Sportpark Löwental haben wir gemeinsam eine ganz dolle Sache gestemmt – da bin ich schon etwas stolz drauf!“

Ehrungen

Für langjährige Mitgliedschaft wurden geehrt: Karl Derksen ist bereits seit 65 Jahren ein WTBler, Christa Sadrina ist 50 Jahre sportlich aktiv, schon 40 Jahre dabei sind Brunhilde Harzheim, Irene Hülsdünker, Klaus Frühoff, Bertold Leise und Rainer Müller. Weitere 16 Mitglieder wurden für 25 Jahre WTB belobigt.
Brigitte Schmitt redete nicht lange herum: „Der Vorstand möchte sich für die im Januar aus den Fugen geratene Sitzung entschuldigen!“ Eine außerordentliche Versammlung zum Errichtung einer Tennishalle war ausgeartet und gescheitert, die dort getroffenen Beschlüsse ungültig. Diesmal lief alles in geordneten Bahnen, diesmal galten die Beschlüsse der Vereinsversammlung. Die 2. Vorsitzende mahnte, sich wieder auf das Positive beim WTB zu besinnen: „Unser Slogan ist doch, dass Sport im Verein am schönsten ist und es im Verein besonders viel Spaß macht!“

Wunderschöne neue Anlage im Löwental

Ulrich Legel stellte in einem kurzen Bericht die Erfolge des Jahres vor: „Um unsere wunderschöne Anlage im Löwental werden wir beneidet. Dank der Spendenaktion ist nun endlich effektives und zukunftsfähiges Training unserer Leichtathleten möglich, die steigenden Mitgliederzahlen bestätigen dies. Für Unruhe sorgte der Plan, im Volkswald ein neues Schwimmbad zu errichten – ein nagelneues Hallenbad mit Lehrschwimmbecken und Wellness-Bereich klang schon interessant – aber das Stadtbad würde unserem Städtchen schon fehlen. Die neue Tribüne der Beachvolleyball-Anlage ist fast fertig, der Verein hat zuletzt rund 100 Mitglieder zugelegt. Gute Nachrichten, aber Legel fand deutliche Worte, dass offensichtlich das Vertrauen in den Vorstand gelitten habe. Er gehöre seit 30 Jahren dem Vorstand an und habe dort nie eine Entscheidung erlebt, die dem WTB geschadet habe.

Nordrheinmeister

Abteilungsleiter Reinhard Lehmann ehrte zwei seiner Leichtathletinnen mit Urkunde und DLV-Bestennadel. Birthe Olbermann wurde Nordrheinmeisterin im Dreisprung sowie mit der Mannschaft, wo Birthe Speer warf, und über 100 Meter sowie in der Staffel sprintete. Mit der Staffel über 3 x 800 Meter wurde sie ebenfalls Nordrheinmeister und liegt deutschlandweit auf dem achten Platz. Frauke Pöpplow konnte über 400 Meter in der Halle den Nordrhein-Titel feiern, wurde mit der Staffel über 3 x 800 Meter sogar Westdeutsche Meisterin und liegt auf dem zweiten Platz der deutschen Rangliste. Heijo Feuser wurde ebenfalls geehrt, bekam die silberne Nadel des Deutschen Leichtathletikverbandes für seine Verdienste.
Steuerberater Wolfgang Reifenberg legte die kumulierten Zahlen des Vereins im Kassenbericht vor und beantwortete die nicht wenigen Fragen zum Vermögen des Clubs.

Investitionen in die Infrastruktur

Die Kassenprüfer hatten eine gut geführte Kasse vorgefunden, daraufhin wurde bei sechs Gegenstimmen dem Vorstand die Entlastung erteilt.
Der Verein plant Investitionen in die sportliche Infrastruktur. So kostet die Tribüne der Beachvolleyball-Arena 13.000 Euro, für das Kinderturnen werden Geräte angeschafft, die Judoka bekommen eine Waage, die Türen im Schwimmbad werden für 25.000 Euro erneuert, für die Ausstattung der zukünftigen Räumlichkeiten im Löwental stehen 5.000 Euro bereit.
Zur Wahl des 1. Vorsitzenden stand Ulrich Legel bereit und wurde auch bei nur elf Gegenstimmen gewählt – ein Vertrauensbeweis für den Vorstand! Als Schriftführerin stand Ina Tillmann zur Verfügung und wurde ebenso wie Sportwart Dirk Heimeshoff einstimmig gewählt.

"Sachlich bleiben!"

Zahlreiche Anträge zu Satzungsänderungen wollten die Kommunikation und die Transparenz im Verein verbessern. In intensiven Gesprächen bat Fachanwalt Thiemann oft um Erklärungen des genauen Hintergrundes der Anträge, schlug Konkretisierungen vor, erklärte die Probleme einiger Antragsstellungen, gab besonnen und voll Fachwissen genaue Auskunft. Über einige dieser modifizierten Anträge wurde abgestimmt, andere sogar völlig zurück genommen.
Es blitzte weiterhin Misstrauen – besonders den finanziellen Entscheidungen des Vorstandes gegenüber – auf, auch der Tennisabteilung wurden unterstellt, man könne ihr nicht glauben. Völlig zu Recht kamen aus der Versammlung Stimmen auf: „Wir sollten dem Vorstand Vertrauen geben – sonst wird er handlungsunfähig. Wir sollten auch sachlich bleiben und nicht einzelne Abteilungen gegeneinander ausspielen!“

Eine Tennis-Halle!

Nachdem diese Klippen umschifft waren, kam es zum eigentlichen Höhepunkt des Abends, auf den Alle schon seit Stunden gewartet hatten: der geplante Neubau einer Einfeld-Tennishalle am Viehauser Berg! Abteilungsleiter Ferdi Lindecke zählte die Gründe für den Mitgliederschwund auf, da besonders Kinder und Jugendliche den Verein verließen, da bisher eine Halle für den Winter fehlt. Lindecke warb mit viel Herzblut für den Neubau: „Mit dieser Halle sind wir modern und vorausschauend aufgestellt!“, erläuterte die Finanzierung, den Gewinn, den der WTB aus dieser Halle ziehen könne. Zwar klingen 360.000 Euro Baukosten zunächst sehr viel, doch es ist ein Zuschuss der Stadt Essen zu erwarten, außerdem möchte die Abteilung dem Gesamtverein nach und nach Gelder zurückzahlen, wenn erst Hallen-Mieten fließen. Nach über drei Stunden Versammlung stimmten die Mitglieder ab. Während 36 Nein-Stimmen gezählt wurden, stimmten 80 Mitglieder für den Neubau. Der WTB bekommt also ein Tennis-Halle!
Brigitte Schmitt schloss sichtlich erleichtert „die gute Sitzung“ und verabschiedete die Mitglieder nach dieser schwierigen Versammlung: „Es ist doch gut gelaufen!“

Idyllisch gelegene Anlage am Viehauser Berg. Demnächst auch mit Tennis-Halle!
Erö‹ffnung der neuen Anlage im Löwental.
Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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