„Nur Bio zu sagen reicht nicht!“

Wer die Wahl hat, hat die Qual - und ökologisch heißt definitiv nicht eintönig. Bei „Troll“ gibt es die unterschiedlichsten  Brote und Backwaren.
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  • Wer die Wahl hat, hat die Qual - und ökologisch heißt definitiv nicht eintönig. Bei „Troll“ gibt es die unterschiedlichsten Brote und Backwaren.
  • hochgeladen von Julia Colmsee

Backen ist Leidenschaft - gesunde Ernährung eher Kopfsache. Das beides zusammen trotzdem gut funktionieren kann, zeigt Thomas Lang mit seiner Bäckerei Troll seit 25 Jahren auf eindruckvolle Art und Weise.

„Eigentlich habe ich ja angefangen auf Lehramt zu studieren“, lächelt Thomas Lang verschmitzt. „Aber meine Leidenschaft für Backwaren und eine ökologisch-biologische Art der Ernährung hat schnell die Oberhand gewonnen. Essen mit Köpfchen - mal nachzudenken, über das, was wir da essen. Damit habe ich halt bis heute nicht aufgehört.“
Der Namen „Troll“ - wie ist denn der eigentlich entstanden? „Das ist sicherlich der Zeit geschuldet. Vor 25 Jahren, als die ‚Öko-Welle‘ noch in den Kinderschuhen steckte, da suchte man sich recht urtümliche Namen - wir waren immer auf der Suche, wie wir etwas ursprünglich machen konnten. Da passten meiner Meinung nach Trolle ganz gut - die gibt es natürlich auch in nett!“

Erste „Öko-Welle“ Anfang der 80er Jahre

Der Anfang war nicht leicht, die potentiellen Kunden oft skeptisch. „Die meisten Menschen entscheiden beim Kauf von Lebensmitteln aus dem Bauch heraus - Essen als Genussmittel. Wir haben da einen anderen Ansatz - Essen mit Köpfchen eben. Wo kommt das Getreide her? Welche Sorten werden wie angebaut? Und wer kann sie liefern? Mit welchem Fahrzeug? Und damals ganz schwierig: Backen ohne Weißmehl. Ich bin bis heute der Meinung, dass man auch ohne auskommt. Die Kunden nicht so ganz - und denen muss das Produkt natürlich auch gefallen. Heute backen wir also auch mit Weißmehl!“
Gestartet ist Thomas Lang mit einem noch recht überschaubaren Sortiment von 10 Sorten Brötchen, 15 verschiedenen Broten und vier Sorten Kuchen. Heute - 25 Jahre später - betreibt „Troll“ zwei Filialen in Essen und liefert seine Brote bis nach Wuppertal, Solingen oder Schermbeck. Besonderer Wert wird in den Geschäften auf das Wissen der Mitarbeiter gelegt. „Unsere Kunden haben natürlich auch Fragen, die kompetent beantwortet werden müssen. Über die Zusammensetzung, die Herstellung oder unsere Lieferanten. Denn nur Bio zu sagen, reicht natürlich nicht. In vielen Bereichen kann man sich bemühen, ökologisch zu denken. Welchen Energie-Lieferanten nutze ich beispielsweise? Das gehört schon auch alles dazu!“

Nach wie vor ist Lang auf der Suche, nach neuen Rezepten. „Klar - wir probieren immer wieder neue Dinge aus - so entwickelt sich das Sortiment kontinuierlich weiter!“ Hat der Brot-Profi denn auch ein Lieblingsbrot? „Eigentlich sogar zwei! Das Essener Brot - das besteht beinah nur aus Keimen - und das Eiweiß-Plus-Brot. Hier mag ich auch ganz besonders den Geschmack. Stellen sie das zu einem schönen Salat auf den Tisch, dann ist es erfahrungsgemäß sehr aufgegessen!“

Vegane Lebensweise

Und apropo Essen - eine Anmerkung gibt der Bäcker uns mit auf den Weg. „Ich denke in letzter Zeit auch häufig über den vegangen Ernährungs-Ansatz nach. Veganer leben automatisch sehr ökologisch, denn für die Produktion von tierischen Lebensmitteln werden unterm Strich deutlich mehr Energie, Wasser und Chemikalien verbraucht und mehr schädliche Klimagase entstehen. Also, vielleicht einfach mal etwas weniger Fleisch essen?“

Autor:

Julia Colmsee aus Essen-Süd

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