„Das Drama ist meine Form des Denkens“ - Ein Abend mit Stücken des Schriftstellers Gerhart Hauptmann

Das Theater der Universität Witten/Herdecke (UW/H) wird im November das Stück „Friedensfest“ von Gerhart Hauptmann auf die Bühne bringen.

Als kleine Einstimmung gibt es bereits am Dienstag, 23. Oktober, ab 20 Uhr im Audimax der Uni, Alfred-Herrhausen-Straße 50, eine Kostprobe: Mit Szenen aus „Einsame Menschen“ und bisher unbekannten Gedichten von Hauptmann, rezitiert vom Theaterensemble.

Regisseurin Blanche Kommerell liest aus „Bahnwärter Thiel“. Anschließend wird der Film „Bahnwärter Thiel“ gezeigt, den die DEFA 1982 gedreht hat – übrigens mit Blanche Kommerell in der Rolle der Minna. Der Eintritt ist frei.

Die Werke von Gerhart Hauptmann (1862 – 1946) wie „Die Weber“, "Die Ratten“ oder „Rose Bernd“ zählen nicht nur zu den beliebtesten Aufführungen der Theater in Deutschland, sondern sind – zumindest den Älteren – noch als Schullektüre bekannt. Aber gerade der junge Hauptmann mit seinen revolutionären Gedanken über Familie und Gesellschaft, über die freie Liebe und das Zusammenleben von Menschen ist für Blanche Kommerell heute wieder sehr aktuell, gerade im Hinblick auf sein „Friedensfest“, in dem es um einen Familienkonflikt zu Weihnachten geht: „Konflikte in der Familie und auch in der Gesellschaft werden immer und überall auftreten. Wie gehen die Menschen mit Lösungen um? Man kann Krieg führen mit immer ausgeklügelteren Waffen oder man versucht, miteinander ins Gespräch zu kommen. Und der Begriff der Freiheit im Familienverband und auch in einer Zweierbeziehung wird immer neu gesucht werden müssen. Das sind die Themen, die den jungen Hauptmann genauso beschäftigt haben, wie sie heute den Menschen aller Generationen gestellt werden“, erklärt sie die Auswahl.