Hospizkreis Menden zeigte Film

Sr. M. Virgina mit DVD  "Die letzte Reise"
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„Die letzte Reise“, ein Film von Mechthild Gaßner, bestimmte das Thema des Hospizkreis Menden beim vergangenen Freitagstreff. Dank Sr. M. Virgina konnten die Besucher des Abends eine eindrucksvolle sensible Begleitung von zwei Frauen (34 und 65 Jahre) und einem Mann (65 Jahre) per Dokumentarfilm miterleben.
Sehr gut nachvollziehbar war der Umgang einer 13-jährigen Tochter mit dem Tod. Sie redete am liebsten gar nicht über das Ende ihrer alleinerziehenden Mutter und verdrängte diesen Gedanken, vielleicht auch deswegen weil ihre Mutter dann immer weinte und sie sie nicht traurig machen wollte. Das Verhalten ihrer Tante verdient Achtung und Bewunderung. Sie schaffte es, neben der Pflege ihrer Schwägerin und der Versorgung ihrer 4 Kinder (mit dem 5. war sie schwanger), die 13-Jährige aufzufangen. Sie nahm die Situation so an wie sie war, sträubte sich nicht dagegen und sparte dadurch viel Energie, die sie wiederum in ihren Alltag stecken konnte.
Die Frage „Was kommt auf mich zu beim Sterben, worauf muss ich mich einstellen“ beantwortete die zuständige Palliativärztin sehr einfühlsam aber wahrheitsgemäß. Auf die Frage der Filmemacherin „Ist es nicht besser für die Betroffenen ihnen nicht die Wahrheit zu sagen“, antwortete die Ärztin sinngemäß: Man muss die Menschen ernst nehmen. Durch die Wahrheit gibt man ihnen die Möglichkeit aufzuräumen, noch anstehende Dinge zu klären, was mitunter ein friedliches Sterben erst möglich macht. Die ambulante und stationäre Palliativversorgung dieser drei Patienten schien ideal zu sein, wünschenswert für alle Patienten am Lebensende.
Die Aussage einer betroffenen Ehefrau machte deutlich wie wohltuend es in der Trauer sein kann, dem Verstorbenen mit dem Ankleiden noch etwas Gutes tun zu können und im Kreise der Familie , Freunde und Bekannten gemeinsam Abschied zu nehmen.
Im anschließenden Gespräch wurde u.a. deutlich, dass wir als Zuschauer den drei Menschen dankbar sein können, dass sie genügend Vertrauen in die Filmemacherin aufbrachten und sich in einer Extremsituation, nämlich im Wissen um ihr Lebensende, öffneten.
Die Entwicklung der Begleitung Sterbender in den letzten Jahrzehnten hat sich positiv verändert, obwohl das Ergebnis noch längst nicht ideal ist. Durch die veränderte Familiensituation (Kleinstfamilien, viele Alleinstehende) sterben immer noch zu viele Menschen einsam. Der Tod wird noch nicht überall als zum Leben zugehörig akzeptiert. Das mag auch mit ein Grund sein, dass der Hospizkreis oftmals sehr spät gerufen wird und dann meistens nicht mehr zum Einsatz kommt.

Sr. M. Virgina mit DVD  "Die letzte Reise"
Besucher des Freitagstreff
Autor:

Anni Grüne aus Menden (Sauerland)

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