Die ersten Tage im neuen Jahr
Spaziergänge durch Goch im Nebel, vorbei an Pippi Langstrumpf und Biberbäumen

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Corona bestimmt weiterhin unser gesellschaftliches Leben, gerade jetzt ist es wichtig, sich täglich an bestimmten Dingen orientieren zu können, die in einem gewissen Umfang Mut, Motivation und Zuversicht geben.

Die Natur und Fotografie, als Mittel gegen die Krise? Ich versuche derzeit individuelle Rahmenbedingungen zu finden und entwickeln, die das Wohlbefinden fördern.

Die ersten Tage im neuen Jahr nutzte ich deshalb für ausgedehnte Spaziergänge, die von ganz unterschiedlicher Atmosphäre geprägt waren. Mystisch legte sich Nebel über die Niers, von der Anhöhe am Friedensplatz hatte man durch die entlaubten Bäume einen besonders schönen Blick auf den Fluss und die Auen. Am Museum lächelt einem eine auf dem Kopf stehende Pippi Langstrumpf entgegen.

"Allen Menschen Recht gethan, ist eine Kunst die niemand kann". Die Inschrift am Langenberghaus, die einem beim Schlendern über das Kopfsteinpflaster der Roggenstraße begegnet, ist zeitlos und einem in Bezug auf sein eigenes Umfeld stets bewusst.

Über den Papa Klein Wanderweg erreiche ich die Mühlenteiche/Niersaltarme Kalbeck, die im Landschaftsplan 9 Goch als Schutzgebiet ausgewiesen sind. Im Zuge der Kanalisierung wurden diese Seitenarme und Ausbuchtungen von der Niers abgetrennt. Hier hat sich eine artenreiche Lebensvielfalt entwickelt. Auch der Biber hat hier unverkennbar seine Spuren hinterlassen. Die stark angenagten und vom Umsturz gefährdeten Bäume müssen nach vorheriger Kontrolle vom Niersverband gefällt werden. Das Holz wird in den Altarmen abgelegt und bietet beispielsweise Vögeln neue Verstecke und Brutplätze.

In der Kirche halte ich kurz inne, sitze alleine in der Kirchenbank, sammel meine Gedanken, ordne mich, zünde ein Licht an und lasse den Tag ausklingen.

Und als müssten einige Tage mit ihrem leuchtenden Sonnenuntergang eine gewisse Ordnung und Ruhe herstellen, genoss ich Tag für Tag auf der Brücke mit Blick auf die Niers, diese besondere Ausdrucksform der Natur.

Heimat kann in ihren unterschiedlichsten Zusammenhängen maßgeblich dazu beitragen, das Wohlbefinden zu stärken und nicht nur ein notgedrungenes, augenblicklich in Anspruch genommenes Nebenprodukt des Lockdowns zu sein.

(Fotos alle mit Handy)

Autor:

Sascha Junghenn aus Goch

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